Tri-, Tra-, TRULLAla

ALTER DU BIST NICHT WITZIG!

Aber hallo, Du bist nur wahrscheinlich nicht meine Zielgruppe. Meine Güte schon wieder eine Woche rum, es ist Montag, der 2. Juni 2025 und in dieser Woche ist viel passiert. So viel, dass ich überlege, wo ich anfangen soll. Fangen wir doch einfach mal bei mir an und mit einer etwas ausgedehnten Vorstellungsrunde.

Guten Tag, mein Name ist Andreas. Dieser Blog heißt dsprtly, das ist so eine Art „Künstlername“. Entstanden ist der Name, als ich mir überlegt habe, wie ich meinen neuen Insta-Account nenne und ich glaube sogar, dass ich den Namen und den Account bereits vor der Trennung angelegt habe. Aber egal. Den einen Instagram-Account gibt es nicht mehr und auch einige andere Accounts habe ich inzwischen erst erstellt, dann gelöscht und alten Ballast über Bord geworfen. Also alles nach der Trennung.

Ich bin 53 (fucking!) Jahre alt. Und ich komme damit nicht zurecht. Warum? So lange ich in meiner letzten Beziehung war, hatte ich kein Problem mit dem Altern. Die Probleme mit meiner Psyche und Gesundheit waren viel wichtiger und ich war mir sicher, den Menschen fürs Leben gefunden zu haben. Was sie mir auch fast täglich zurückspiegelte. Well. Naja, jetzt ist es halt so, ich merke die Auswirkungen meines Alters immer deutlicher. Zum einen bin ich für meine Online-Bubble ein alter weißer Cis-hetero-Günther (ich muss den Kids mal erklären, dass Günther LANGE vor meiner Zeit war. Die Top 5 meiner Generation heissen Christian, Michael, Stefan, Andreas (woohooo) und Thomas.) – und in meiner Offline-Bubble stelle ich doch immer mehr fest, dass meine besten Kumpels ALLE UNTER 30 sind. Schlimmer noch, zwei von denen sind 20 und einer 23 und die Majorität meiner Bekannten ist unter 30(!). Tja, als „alter Freund“ oder was auch immer die in mir sehen, vielleicht bin ich ja auch der alte, fette Sidekick, wer weiß? Und die Frauen, auf die ich stehe sind alle unter 40 und schlank. Und das ist ein Problem.

Keinen Bock mehr auf Übergriffigkeit

Natürlich habe ich eine Vergangenheit. Wir alle haben eine Vergangenheit. Meine ist halt ein bissel wilder, als die der meisten anderen, wie ich feststellen muss. Und dadurch bin ich quasi eine wandelnde Red-Flag, OMG. Also. Ich fühle mich nicht wie 53. Also zumindest nicht in meinem Kopf. Was natürlich quatsch ist. Man fühlt sich ja eh immer auf die ein oder andere Weise, darüber, wie ALT ich mich FÜHLE, habe ich eigentlich noch nie nachgedacht, sondern immer nur gescherzt. Also. Ich habe die empfundene Erfahrung eines 80jährigen, ohne die Verbitterung. Auch wenn ich in meinem Leben viele seelische Schmerzen erlitten habe. (Manche nennen das Opfermarketing, ich nenne es: HALT DIE FRESSE! Ich schreibe das für die Leute, die es interessiert und um es mir von der Seele zu schreiben. Meine Gefühle halt.).

Ich habe zu spät diagnostizierten ADHS. Das alleine wäre schon eine ganze Blog-Reihe und ich weiß ich wiederhole mich hier häufig. Wie auch in meinen Gesprächen, denn ich vergesse auch Dinge. Ständig und in der letzten Woche umso mehr. Auch ein Grund, warum ich schreibe, damit ich nicht vergesse.

Auf jeden Fall hat bei mir bislang jede ADHS-Medikation versagt. KEINE hat geholfen, stattdessen durfte ich aus der Bandbreite der Nebenwirkungen alles mitnehmen. Hurra! Antidepressiva, ja ich habe schwere Depressionen (auch diagnostiziert) wegen TW: Suizidgedanken. Immer wenn mir in den letzten 9 Monaten (so lange bin ich offiziell getrennt) irgend etwas schief geht – das können auch kleine Niggelichkeiten im Internet sein – falle ich in Gedankenspiralen und Overthinking (dann drehen sich bei mir gewisse Gedanken Stunden-, Tage oder Monatelang (manche sogar Jahrelang). Manchmal ohne über eine Lösung nachzudenken, sondern nur das ewige wiederholen eines Gedanken. Und wenn ich Ablehnung jeglicher Art erlebe, möchte ich am Ende sterben. Weil es mir z. B. peinlich oder unangenehm ist, weil ich mich schäme oder weil ich leide. Und ich leide jeden Tag wie die Hölle unter meinem bisherigen (Er-)Leben und ganz besonders an der Trennung und meinen eigenen Selbstzweifeln. Und Suizidgedanken treten auf, weil ich nicht mehr leiden will, aber ich habe ja ADHS (und diverse andere „Störungen“). Und das bedeutet . . . (künstlicher Spannungsbogen mit Leerzeichen hinter den drei GenX-Punkten.)

DIE STIMMEN (Nebelmaschine hier!)

DU HÖRST STIMMEN? JEIN.

Ich höre keine Stimmen. Zumindest keine fremden. Ich hatte früher immer so einen Workaround, wie ich anderen davon erzählt habe, was in meinem Kopf vorgeht. Heute werde ich mal konkreter.

In meinem Kopf ist es niemals ruhig. Ich denke ständig. Und ich kann Menschen nicht begreifen, wenn ich sie frage: „Was denkst Du gerade“ und die antworten: „nichts“. Aufgrund der Erfahrung mit meinem Kopf gehe ich dann davon aus, dass diese Menschen lügen. Beziehungsweise mir nicht genug vertrauen um mir ihre Gedanken mitzuteilen. Wenn ich einen guten Tag habe, denke ich, dass diese Menschen ihre Gedanken einfach nicht in Worte fassen können. Aber „nichts“ glaube ich nicht. Oder neurotypische Menschen tun das wirklich nicht. Ich kann das nicht. 

Ich gehe mal davon aus, dass die Stimmen, die ich in meinem Kopf habe nichts anderes sind, als meine eigenen Gedanken. Und davon habe ich massenhaft. Und da ich die Stimmen tatsächlich in meinem Kopf – als meine eigene Stimme – höre – und zwar die Stimme mit der ich mich selber sprechen höre, weil ich meine Stimme, die ich spreche und die anderen hören ja nur als Aufnahme kenne, aber nicht präsent habe. Und weil es wirklich sehr viele Gedanken sind und dazu noch alle Einflüsse meiner Sinnesorgane hinzukommen, habe ich wohl angefangen die Stimmen zu kategorisieren. Als die Stimme links, die zuständig ist für kritisches Hinterfragen, Intervention bei negativen Gedanken (wie den Suizidgedanken), Schlagfertigkeit und Humor/Situationskomik. Und ich habe das Gefühl, diese Stimme erzählt mir auch lustige Geschichten. Und ja ich unterhalte mich regelmäßig (gefühlt) mit dieser Stimme. 

Dann habe ich eine Stimme quasi aus dem Hinterkopf lokalisiert. Das bin „ich selbst“. Anders kann ich das nicht beschreiben. Das ist mein bewusstes ich, dass zum Beispiel mit meiner Stimme links diskutiert. Und dann habe ich noch eine Stimme „von oben“ im Kopf, die ich gerade aber nicht präsent in eine Kategorie packen kann. Die Stimme aus dem Hinterkopf, das „ich“, ist auf jeden Fall auch die „Person“ (au weia, nein ich dissoziiere nicht), die nach aussen auftritt. Und oft auch die Stimme der Vernunft, aber wenn ich verzweifelt bin oder traurig, dann ist sie auch die Heulsuse, die mit ihrem Leben nicht klar kommt. Und dann diskutiert Stimme links mit Stimme Hinterkopf.

Neben den Gedanken, die ich als Sprache empfinde, habe ich ständig Musik im Kopf. Also Ohrwürmer. Die wechseln über Tag. Ich wache aber jeden Morgen mit einem Ohrwurm auf, den ich dann erstmal hören muss. Ich träume auch Musik. Apropos träumen. Ich gehe davon aus, dass ich immer träume. Ich erinnere mich nur oftmals nicht. In der letzten Woche bin ich mehrfach mit nassen Augen aufgewacht und da ich viel an meine Ex und die Trennung und Umstände der letzten Jahre nachgedacht habe, gehe ich davon aus, dass ich wieder von ihr geträumt habe. Und ich habe immer noch große Schwierigkeiten damit, dass sie mich verlassen hat, aber noch viel schlimmer, wie sehr ich sie falsch eingeschätzt habe, wie stark ich mich habe manipulieren und belügen lassen und wie sehr ich mich selbst belogen habe. Und damit sind wir wieder beim Anfang, denn jetzt bin ich wieder „auf dem Markt“ und merke, ich bin zu alt und zu fett um für mein „Beuteschema“ attraktiv zu sein. Und das ist verletzend. 

 

Bilder und abdriften

Ich bin inzwischen der Meinung, dass ADHS vollkommen falsch definiert und betrachtet und dem entsprechend falsch therapiert wird. Richtig ist (vermutlich, ich bin kein Arzt), wir haben Probleme mit dem Selbstwertgefühl und eine wahnsinnige Angst vor Ablehnung. Wer letzteres negiert, hat entweder kein ADHS, belügt sich selbst oder hat es einfach noch nicht rausgefunden. Fakt ist, da wir uns nicht selbst bestätigen können, benötigen wir Bestätigung von aussen. Und weil wir positives im Gegensatz zu negativem zwar empfinden, aber nicht festhalten können, benötigen wir diese Bestätigung immer und immer wieder, denn wir können es selbst nicht (und das liegt vermutlich daran, dass wir ein Problem mit dem Dopamin- und Noradrenalinhaushalt haben). 

Und viel schlimmer noch, wir sind SÜCHTIG nach Bestätigung von aussen. Ich habe in den letzten Monaten viele ADHS-Menschen kennengelernt, unterschiedlicher Erfahrungs- und Altersgruppen. Die meisten haben mit Depressionen zu kämpfen und alle (also zumindest die Hyperaktiven) suchen nach ständiger Bestätigung. Das merke ich unter anderem daran, dass beim Karaoke singen dann ständig der Blick nach „Supporten“ geht. Und beim Warten, wann man wieder dran ist, sich meistens Unzufriedenheit einstellt. Übrigens den Blick nach Supportern mache ich nicht. Heute nicht mehr. Ich bekomme genug positives Feedback, wenn ich von der Bühne gehe. Aber ich gebe offen zu. Ich bin süchtig nach dem Applaus und alledem, was ich sonst noch an positiven Feedback bekomme. Und zum Glück scheine ich so gut singen zu können, dass mich keiner kritisiert. Deswegen habe ich auch immer Angst vor Kommentaren bei Social Media auf meine Musik-Postings. 

Mir ist übrigens vollkommen bewusst, dass ich für neurotypische Menschen hier viel zu viel von mir preisgebe. Aber das ist mir vollkommen egal. Ich kenne auch die Vorurteile, dass ich nicht alles mit meinem ADHS begründen können soll. In der Art, das sei doch keine Ausrede für „schlechtes“ Verhalten. Sogar von anderen ADHSlern habe ich das schon gehört. Ähm. Doch. Da sich mein ganzes Leben nur um die Suche nach Dopamin oder anderen Glückshormonen dreht, bin ich wie ein Junkie. Und bei Junkies geht es immer nur um die Droge. Übrigens ist die Suchtwahrscheinlichkeit bei ADHS deutlich höher, als bei neurotypischen Menschen (übrigens auch die Diabetes-Gefahr ist 3 Mal höher, vermutlich weil Zucker = Dopamin bedeutet).

Auf jeden Fall sehe ich auch Bilder vor offenen Augen und teilweise sogar Filme. Tagträume also. Und in Gesprächen kommt es oft vor, dass entweder meine Gedankenwelt selbst oder durch ein Stichwort von aussen, dass ich abdrifte. Also mich in einem „Gedankenblitz“ verliere und dann einem Gespräch nicht mehr folge, während ich aber durchaus durch jahrelang eingeübtes Masking trotzdem noch an dem Gespräch beteilige, indem ich quasi unterbewusst aktives Zuhören darstelle. (Fake)

ADHSler können sich nicht konzentrieren – BULLSHIT!

Und wie ich mich konzentrieren kann. Ich glaube ich habe gegen 2:15 Uhr angefangen diesen Blog zu schreiben, war inzwischen einmal rauchen und auch wenn es Dir so vorkommt, als wenn ich immer mal abdrifte, tue ich nicht. Zumindest habe ich einen roten Faden.

Wenn mich ein Thema brennend interessiert (Hyperfokus) oder ich einfach Lust habe auf etwas, dann fokussiere ich mich derart auf die Sache, dass ich kein Links und Rechts kenne. Und auch die Zeit einfach vergesse. Früher habe ich neben der Zeit dann auch das Essen und Trinken vergessen. Da bin ich inzwischen gereifter. Genauso wie mit dem Thema Struktur, die wir ja angeblich auch nicht können. Blödsinn.

Ich LIEBE Struktur. Insbesondere, wenn sie von mir selbst geplant und umgesetzt wird. Strukturen von aussen sind oftmals nicht passend. Einfach weil Menschen, wie ich, anders „ticken“. Und wir sehen immer direkt die Fehler, die neurotypische (aber auch andere Menschen) machen, deswegen sind wir Optimierungsjunkies und wollen der vorgegebenen und fehlerbehafteten Struktur entgehen. Und noch schlimmer, wenn die von aussen vorgegebene Regel für uns aus irgend einem Grund nicht nachvollziehbar ist oder schlimmer, nicht unserem Wertesystem oder Gerechtigkeitssinn entspricht, dann rebellieren wir. Ich glaube das haben wir mit Autisten gemein. Das bedeutet mit Strukturen, vorgegebenen Wertesystemen und vor allem Hierarchiesystemen haben wir arge Probleme. Auch so ein Thema, warum wir Verantwortung ungerne abgeben. Aber auch das wäre ein eigenes Blogthema.

Das Ding auch hierbei ist, wir haben in unserem Leben viel Ablehnung erfahren und diese extrem empfunden. Weswegen wir uns oft als „nicht-zugehörig“ oder „ausgestoßen“ empfinden. Als Aliens auf diesem Planeten, abseits der Norm, Missverstanden, misshandelt und alles Mist. Eine weitere Seite, die wir mit Autisten gemein haben ist das Thema Kommunikationsschwierigkeiten. Ich habe so viel Ablehnung in meinem Leben erfahren, dass ich immer versuche mich so exakt wie möglich auszudrücken, was dann andere Menschen als Wortschwall empfinden. Aber ich versuche diesen Menschen eben klar zu machen, dass ich keinen Subtext verwende, sondern Klartext und wie ich warum auf einen bestimmten Gedanken gekommen bin, also wie ich empfinde usw. UND SIE VERSTEHEN MICH TROTZDEM FALSCH! TF!

Und das bringt mich zur Verzweiflung (und die anderen Neurodivergenten auch).

Subtext, Wortklaubereien, provozieren, necken, „beleidigen“ und Doppeldeutigkeiten

Wie kommunikativ begabt neurodivergente Menschen sind, bemerkt man, wie sie miteinander sprechen. Untereinander müssen wir nicht bei Adam und Eva anfangen. Wir können unwichtige Dinge als gegeben voraussetzen und kurz, prägnant und zielstrebig miteinander reden. Was unsere Redegewalt noch verstärkt. Wenn zwei ADHSler aufeinandertreffen, dann fließen Informationen in Mengen, die sich normale Menschen nicht nur nicht vorstellen können, sondern einfach ablehnen, weil wir zu oversharing neigen und bei dem Gefühl verstanden zu werden oftmals sehr schnell bei intimen Details zu unserer Person landen. Und wir haben null Problem damit, weil wir wissen, dass das Gegenüber nicht mal ansatzweise auf die Idee käme, das mit Unbeteiligten zu diskutieren, was wir über einander erfahren. Ausser eventuell anderen, denen wir vertrauen. Aber das sind nicht viele oder in meinem Fall –  KEINER.

Die Love-Language vieler (Hyperaktiver) ADHSler ist „dissen“. Also necken oder wie Muggel das nennen würden „einander runtermachen“. Es ist aber im Endeffekt nichts anderes als ein Austesten der Gegenseite. Und ein Zeichen von Sympathie. Wir begründen das dann gerne damit, dass die Gegenseite ja jemand ist, mit dem man es machen könne. Und wie lieben es, es bringt uns näher.

Muggel (das sind neurotypische Menschen) neigen dazu das Gegenteil von dem zu sagen, was sie ausdrücken möchten. Oder Sprache so zu verklausulieren, dass sie für uns neurodivergente Menschen unklar wird. Und ja, man kommt sich nicht vor wie in einem anderen Land, in dem man die Sprache nicht spricht. Sondern man kommt sich vor wie in einem Käfig mit Idioten eingesperrt. Ich weiß das klingt überheblich aber so fühlt es sich für mich an. Ich habe schon so oft zu einem Muggel gesagt: „Warum hast Du das nicht gleich gesagt“ oder „Ach Du meinst:“. Und dann direkte und ungeschönte, dafür klare Aussage gesagt.

Und dann die andere Seite, das „verarschen“. Neurodivergente kann man unheimlich einfach in die Irre führen. Wir verstehen Sarkasmus und Ironie. Nur nicht die von Muggel, da müssen wir immer raten und grundsätzlich gehen wir ja davon aus, dass man offen und ehrlich mit uns umgeht. Weshalb uns dieses Verhalten maximal verwirrt. 

Aber auch da haben wir unser Workaround, wie die Pinguine aus Madagaskar das sagen würden: „Lächeln und winken“. Kennst Du das auf einer Party oder im Club (Disko), wenn Dein Gegenüber drei mal in Dein Ohr schreit und versucht Dir was zu erzählen und Du kein Wort verstehst? Spätestens beim letzen Mal achtest Du auf die Gestik und macht eine dem entsprechende Miene, Geste oder lachst. Die Gegenseite stellt sowieso keine Nachfrage, weil es ihr zu laut und anstrengend ist, alles mehrfach zu sagen und ist zufrieden, weil Du adäquat reagiert hast. Auch das ist Masking. Wenn ADHSler miteinander versuchen so zu kommunizieren kommt eigentlich direkt: „Ey ich verstehe kein Wort, lass uns dahin gehen, wo wir reden können“. Also gehen wir meistens „rauchen“ auch wenn wir Nichtraucher sind. 

Und genauso sieht unser Leben in der heteronormativen äh quatsch neurotypischen Gesellschaft aus. Wir müssen ständig mit der Trivialität der Gedanken von neurotypischen Menschen umgehen, wobei wir uns selbst Gedanklich einfach nur durch die Gedankenflut (ja ich rechtfertige mich gerade, weil das, was ich schreibe als hochnäsig empfunden wird) diese trivialen Themen schon vor Jahrzehnten abgearbeitet und als irrelevant abgehakt haben. Und dann werden wir immer wieder mit so einem trivialen Scheiß belästigt, obwohl die Lösung so einfach ist, die Muggel aber einfach nicht in der Lage sind das zu sehen oder wenn man sie darauf hinweist es sogar ablehnen, also den Lösungsweg. Und da war er wieder, der Käfig mit Idioten. Und genau deshalb werden wir von manchen als Narzissten klassifiziert. Nicht weil wir aufgrund unseres Godkomplexes glauben besser als der Rest und … (weitere Diagnosekriterien einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung aufzählend) sind, sondern weil wir diese Probleme schon früh im Leben hatten, sie gemeistert haben und nicht verstehen, warum sich Muggel so sehr Mühe geben sich selbst das Leben zur Hölle zu machen, anstatt den Weg zu gehen, der sinnvoll und lösungsorientiert ist. Aber eben anderen vor den Kopf stoßen würde. Ich liebe den Satz: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Ich denke meine Ex denkt genauso über mich. Aber offiziell weiß ich das nicht, denn sie hat mit mir ja nicht darüber gesprochen. 

Apropos Ex

Soll ich jetzt diesen Abschnitt für die Spione meiner Ex verlinken oder lass ich sie den ganzen Text bis hier durcharbeiten? Und nein ich bin nicht paranoid, sie hat mir ja in ihrer letzten E-Mail deutlich vermittelt, dass sie meinen Blog liest und mein Instagram-Profil stalkt. Natürlich hat sie es in die übliche Lüge verpackt, man habe ihr davon berichtet. Alter. Wenn ich für jede Lüge, die man mir erzählt hat in meinem Leben und für jedes Täuschungsmanöver einen Euro gegeben hätte, könnte ich jetzt Tesla kaufen. 

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich dachte mangelnde Kommunikation sei nicht das Problem in meiner letzten Ehe gewesen. Dabei habe ich meine Sucht nach Bestätigung und die unheimliche Power dahinter, geliebt werden zu wollen einfach unterschätzt. Und meine feinen Antennen für Lügen und Manipulation einfach ausgeschaltet, weil ich gedacht hatte es basiert alles auf Gegenseitigkeit. Dabei bestanden die Red-Flags bereits von Anfang an, wie auch bei meiner ersten Frau, ich war einfach nur zu blöd. Ich bin eben auch ein Herzenswunsch. Ich liebe gerne und werde gerne geliebt. Und irgendwo möchte ich natürlich auch ich selbst sein können. Aber das ist mir bislang leider nicht vergönnt gewesen. Und deswegen wurde ich verletzt.

Da ich ständig an mir arbeite, offen zu meinen Gefühlen stehe und auch meine Fehler eingestehe und offen anspreche, hält mich die Gegenseite natürlich für naiv. Denn sie selbst konnte mich ja jahrelang manipulieren, täuschen, betrügen, benutzen und ausnutzen. Und da sie selbst nicht in der Lage für Empathie ist, hält sie mich für emotional und dumm. Natürlich, warum auch nicht, sie hatte ja mit ihren Maschen bei mir Erfolg. Und ich heule heute noch, wenn ich ein Foto von ihr sehe oder eine neue Information.

 

Hirngespinste und die eigene Welt

Ich bin nur „dumm“, wenn ich liebe, weil ich den „Fehler“ mache, nach langem Austesten des Mindeste meines Partners, diesem zu vertrauen und dabei nicht darauf achte, wie es mir selber geht. Gut, ich analysiere auch weiterhin. Aber ein paar Vertrauensbeweise reichen mir offenbar, um einen Menschen, den ich liebe für etwas besonderes, etwas vertrauenswürdiges zu halten. Da ist mein Wunsch nach Zugehörigkeit leider so groß, dass ich Zweifel mal eben komplett über Bord werfe. Nachteil, mein Analyseapparat läuft im Hintergrund weiter und durch das Verdrängen werde ich psychisch krank. Meh. 

Das Ding ist nur, ADHS bedeutet eben auch, dass man durch die viele Erfahrung im Lesen von Mikrogestiken (People Pleasing), Analyse eigener Fehler in der Kommunikation, einholen von Feedback und massenhaft Gedanken, ein Empathielevel erreicht, dass man sogar die krudesten Psychen irgendwann versteht. Und man lernt Menschen zu lesen und ihre Lügen zu durchblicken. Ein weiterer Vorteil von ADHS ist, dass man Strukturen erkennt. Und glücklicherweise habe ich zwar einen Geist, der vieles, was mir angetan wurde vergisst. Aber eben wichtige Punkte sich einbrennen. Tief in die Seele. Und diese Erlebnisse sind mir in den letzten 7 Monaten als Flashbacks in vielen durchwachten Nächten und als Nebenprodukt von Gedankenprozessen, die ich habe, wenn ich stupide Tätigkeiten, wie streichen oder putzen, mache – wieder eingefallen. Und ich habe sie durchdacht, wie gesagt analysiert und lose Enden zusammengefügt. Und selbst diese Woche habe ich wieder neues herausgefunden und dadurch alte Indizien zu einem Gesamtbild zusammenfügen können. 

Und es ist schrecklich ernüchternd.

gut gestellt

In einem Dialog mit meiner Ex würde jetzt wieder kommen, dass das nur meine Psyche ist und ich in meiner eigenen Welt leben würde. Oder neudeutsch, sie würde mich als delulu gaslighten. Ja nur dass sich vieles von dem, was ich in der Beziehung in Form von Streitgesprächen angesprochen habe, sich bewahrheitet hat. Warum sollte ich mich also mit dem Rest irren? Klar, ich muss mir mangels weiterer Kommunikation meine Informationen aus Gedankenprotokollen, Flashbacks und Verhaltensweisen nach der Trennung zusammenreimen. Aber es ist ein Puzzle und ich liebe Puzzles, also solche, die wie Kriminalfälle sind. 

Und das ist der Punkt. Wenn ich nicht mehr liebe schaltet sich mein Verstand wieder ein. Und die Schmerzen, die bei mir in der Seele vorhanden sind, sind ja nicht mehr das Problem der Ablehnung oder enttäuschtes Ego, weil mich die Liebe meines Lebens verlassen hat. Sondern vor allem einerseits, wie sehr ich mich selbst und sie mich getäuscht hat und wie es sein kann, dass ein Mensch, der mir bis kurz vor der Trennung noch gesagt, hat, dass er mich liebt und unsere Beziehung erhalten will, obwohl sie die Trennung eineinhalb Jahre geplant hat und sich jetzt als Opfer darstellt, überhaupt so mit mir umgeht. Ich kann das nicht nachvollziehen. Also wirklich nicht, weil ich das Konzept hinter dieser Lügerei nicht verstehe. Und andererseits ich auch nicht verstehe, warum sie jetzt so tut, als habe ich sie manipuliert, obwohl ich jeden Scheiss mitgemacht habe, den sie wollte und immer offen über meine Gefühle, Gedanken und die Gründe meines Verhaltens gesprochen habe. Sorry aber offener und transparenter geht es wohl kaum. 

Einfach gesagt verstehe ich nicht, wo mein Fehler liegt. Und da ich lange genug darüber sinniert habe, bin ich sicher, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Also zumindest ihr gegenüber, der dieses Verhalten rechtfertigt. Natürlich habe ich objektiv betrachtet Fehler gemacht, weil jeder Mensch Fehler macht und ganz besonders in einer Beziehung. Ausser sie natürlich, denn sie ist ja das Opfer hier. Funfact: Venusfallen sind übrigens immer süß. Und das Kindchenschema funktioniert immer wieder. Und immer wieder und immer wieder. Best Practices nennt man das im Geschäftsleben. Und für sie funktioniert das. 

Immer und immer wieder. Übrigens Lieblingsessen kochen ist eines davon. Nur mal so als kleiner Tipp, für eventuell mitlesende pseudodominante Kaczmareks. Geheucheltes *hust* blindes *hust* Vertrauen *hust* übrigens auch.  

Und eines sollte man nicht vergessen. Ich habe einen Faible für Narzissten. Ich bin in den letzten 9 Monaten sehr in mich gegangen und habe meine Präferenzen hinterfragt. Und bereits Ende September, Anfang Oktober, als ich die Wohnung hier renoviert habe, stellte ich fest, was ich doch für einen großen Respekt vor ihr hatte, weil sie so gut Menschen manipulieren kann. Ich habe das bewundert, weil ich dachte, sie habe auch ADHS und kommt viel besser im Leben klar, als ich. Au weia. Ich dachte, weil ich ja auch gut Menschen manipulieren kann (Masking) wären wir gleich. Hui, da habe ich mich ganz schön in die Nesseln gesetzt. Aber trotzdem fand ich sie cool. Denn auch wenn sie definitiv kein ADHS hat, so habe ich sie respektiert und so gut gefördert, wie ich konnte. Weil ich sie geliebt habe und weil ich ihr gewünscht habe, dass sie ihren Weg geht, weil sie es in meinen Augen verdient hat. Privat, wie beruflich und ich freue mich über jeden Karriereschritt, den sie geht. Und ich bin stolz auf sie, denn auch sie hat gelitten und ich wollte ihr helfen, dass sie es nicht mehr muss. 

Was ich nur verdrängt habe ist ihre Backstory. „Gut gestellt“ ist eine Aussage ihrer Großmutter im Bezug auf Partnerschaften, der ihr wichtig war. Und ihre Omi war nach dem Verlust des Großvaters eine wichtige Bezugsperson. Und auch der Rest der Familie zeigte immer einen starken Bezug zu Aussenwirkung und Geld. Selbst wenn sie keins hatten. Fake it, until you make it. Und ich mit meinem schlechten Selbstwertgefühl, fehlender Impulskontrolle und Geltungsbewusstsein fand dieses wilde Leben natürlich geil. Ich hätte nur 2012 (Fahrradkette) nur schon den Impuls spüren müssen, als die Krise wegen Geldproblemen dazu führte, dass sie an unserer Beziehung zweifelt. Geldbumser. Ich blinder Volldepp. 

Diese Woche haben mir zwei Menschen gesagt, dass ich im Endeffekt froh sein könne, dass ich sie los bin. Sollte ich auch vermutlich sein. Aber die Manipulation war so schön und ich fand sie ja auch schön und toll. HONK. Selbst schuld. xD

Ich bin nicht dumm

Jaaaaa, nachdem, was ich zuvor so alles geschrieben habe, frage ich mich auch, warum ich das immer wieder betonen muss. Vermutlich deswegen, weil ich ihr Verhalten durchblicke, obwohl ich mein Herz jahrelang über meinen Verstand gestellt habe. 

Fakt ist. Ich wurde weg rationalisiert. Sie liebt Zahlen und sie liebt Geld. Und ich bin teuer und habe keinen Nutzen mehr für sie gehabt. Sexuell war der Ofen aus, weswegen sie da andere Wege gegangen ist. Spätestens seit der Rente war ich auch so selbstunsicher, dass ich nicht mehr als „starker Partner“ funktioniert habe, vor allem weil meine Ängste immer stärker wurden. Und so weiter. Es gibt also viele offensichtliche Gründe dafür, warum meine Ehe gescheitert war. Dass es am Ende aber auch eine Karriereentscheidung war ist mir erst jetzt bewusst geworden. Aber nun gut. Das rechtfertigt aber weder ihr Verhalten, noch die Versuche mich zu zerstören. Denn sie hätte es einfacher gehabt, wenn sie ehrlich zu mir gewesen wäre und mir vielleicht ein bisschen ehrlich entgegengekommen wäre.

Aber sie hat diesen Weg, den Weg des Krieges gewählt und auch wenn sie denkt, sie sei auf der Gewinnerstraße oder das arme, überlastete Opfer (was sehr im Gegensatz zu ihrer Entwicklung die letzten 9 Monate steht) wenn es um mich geht, so hat sie nur eins erreicht. Dass ich mich wehre. Und das konkret bereits 5 Wochen nach der Trennung, als sie noch dachte, sie könne mich so manipulieren, dass ich alles auf mich nehme und klein bei gebe. Und das ist für mich fast der finale Beweis, dass sie eine Narzisstin ist. Dieses Denken, allen überlegen zu sein, vor allem mir. Das hat sie zwar nie gesagt (im Gegenteil, das habe ich gerne gesagt, aber ja ich habe sie ja ständig „runter gemacht“ – da versteht jemand meine Love Language nicht.) aber umso deutlicher gezeigt, vor allem seit der Trennung. 

Kampf der Titanen

Ich mag ein dummer naiver Junge im Körper eines alten Kontinents sein und ich HASSE Konflikte und ich HASSE Rosenkrieg und den ganzen Scheiß. Aber das bedeutet ja nicht, dass ich nach jahrzehntelangem Mobbing, Selbstzweifel, Selbsthass und Krieg mit meiner ersten Ex-Frau nichts gelernt habe. Ich lerne immer. Jeden Tag. Klar, ich gebe viel zu viel von mir preis. Aber auch Du weißt, dass das auch nichts anderes als Masking ist und unter meiner Fassade und dem verletzten Jungen auch noch mehr steckt. Und genau da bist Du naiv. 

Du magst mir vieles abgesprochen haben. Aber Du vergisst, ich bin ein Nerd, ich habe den Hyperfokus auf meiner Seite und seit ein oder zwei Wochen nehme ich keine Psychopharmaka mehr. 

Hach, schön in Rage geredet. Ich bin halt verletzt und ich habe echt Probleme mit dem Loslassen, aber gut, dafür bescheiße ich auch nicht. 

Dankbar

Ja, ich sollte dankbar sein. Ich habe Dich und die Liebe zu Dir für das Wichtigste in meinem Leben gehalten und dabei vergessen, dass ich selbst ja auch noch existiere. Und ich stehe da zu und bereue das nicht. Du warst es mir wert. Und ich war so auf Dich fixiert um Dir zu gefallen und Dich nicht zu verlieren, dass ich nicht mehr in der Lage dazu war, mein eigenes Potential zu nutzen. Und unsere Ehe hat mich krank gemacht. Sehr krank. Den Diabetes mag ich noch „selbst schuld“ gewesen sein. Aber alles, was an Komorbiditäten also vor allem psychischen und psychosomatischen Problemen seit 2012 in mein Leben getreten ist liegt daran, dass ich Dich zwar gefördert habe, du mich aber nicht. Zumindest nicht anders als finanziell. 

Und auch wenn Du da anders denkst, als ich. Geld löst nicht alles. Vor allem keine psychischen Probleme. Es verschiebt nur alles. Zeitlich, denn auch Du wirst nicht Dein Leben lang manipulieren können. Irgendwann findet auch der letzte raus, wie Du wirklich bist und dann steckst Du in der Situation, in der ich jetzt stecke. Denn auch Schönheit ist vergänglich. Schlau das Alter weiter hochzusetzen und noch schlauer das Niveau der Naivität noch weiter runter. Du bist einfach ein Profi. Widerlich, aber Respekt. Aber gut, jeder hat seine eigene Ethik und unsere Vorstellungen gehen doch viel zu sehr auseinander. Warum das zu Dir passt erzähle ich Dir dann, wenn die Scheidung hinter uns liegt, die Du ja offensichtlich gerade aktiv vorbereitest. 

Verletztes Ego

Sicher, dazu stehe ich auch. Ich habe es nicht mehr nötig, übermäßig zu maskieren. Ich kann mit mir und meinem ich mittlerweile sehr gut umgehen. Und unter all den Selbstzweifeln und Depressionen bin ich doch sehr zufrieden mit meinem Leben. Klar, besser geht immer, vor allem was meine blöde Gesundheit anbetrifft. Ich habe jetzt seit 4 Monaten(!) Dauer-Reizhusten und inzwischen wissen wir zumindest, dass ich gegen Hausstaubmilben (alle) allergisch bin. Und seitdem ich die Medikamente abgesetzt habe, ist Schlafrhythmus ein Fremdwort. Dafür habe ich Hyperfokus und wow, was hat sich meine Kreativität in den letzten Wochen gesteigert. Inzwischen überlege ich sogar, ob ich überhaupt nochmal eine Beziehung eingehen will. Sicher, mir fehlt ein fester Seelenverwandter, mit dem ich mich austauschen kann. Und natürlich fehlt mir auch Körperkontakt und Wärme und Nähe. Und ja, Sex fehlt mir auch. Aber nicht in dem Maße, wie früher. Ich bin jetzt seit 9 Monaten enthaltsam. Das habe ich noch nie geschafft. Aber ich habe auch keine Lust mehr auf sinnlose triebgesteuerte Abwechslung durch neue Menschen. Ich habe meinen Frieden damit und meiner Vergangenheit gemacht. Ich bevorzuge Monogamie. Denn nichts ist schöner, als mit dem Menschen immer mehr zu verschmelzen, den man liebt. Wenn dieser jemand anderen auch liebt und nicht nur sich selbst. Und Sex ohne Kopf und Gefühle ist doof. Und das reine „spüren“ ist langweilig.

Und dafür bin ich dankbar. Für alles, was ich aus unserer Ehe und der Trennung vor allem über mich gelernt habe. Leider vor allem durch Negativerfahrung. Positives wäre mir lieber gewesen, also gemeinsame Weiterentwicklung. Aber ich kann nur positiv nach vorne schauen. Und tatsächlich kann ich das auch.

Ferrari

Es gibt eine Person in Wien, zu der ich keinen Kontakt derzeit aufnehmen kann, weil mein verletztes Ego das nicht kann. Weil meine Psyche das nicht kann, weil es mir weh tun würde und weil ich genug gelitten habe. Diese Person hat vor sehr langer Zeit mal zu mir gesagt, ich sitze in einem Ferrari mit angezogener Handbremse und schleiche ständig hinter einem LKW her. Und ich habe erst nach der Trennung überhaupt realisiert, was er damit meint. 

Ich bin ein Sänger und ich bin ein Entertainer. Und ich kann verdammt gut anderen das Tanzen beibringen. Und durch den ganzen Scheiß hier, durch den Schmerz, das Tagebuch schreiben und das Blog schreiben habe ich inzwischen über 30 Songs geschrieben. Und ich bin lange über die Verarbeitung der Trennung hinaus. Und ich finde auch langsam meinen Stil. 

Und was noch viel geiler ist, ich bekomme ein unendlich positives Feedback von wildfremden Menschen, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Was ich an strahlenden Gesichtern plötzlich vor mir stehen habe. Wie viele Menschen meine Schultern klopfen, mich umarmen und mir sagen, was für eine aussergewöhnliche Stimme ich habe. Die mich anschauen und sagen: „Ich habe das Gefühl Du weisst das selbst nicht, wie aussergewöhnlich“. So langsam fange ich an, den Leuten zu glauben, denn warum sollten die mir das erzählen. Da singen ja auch noch andere Leute und die bekommen dieses Lob nicht. 

Und ich lerne immer mehr Leute kennen, die so denken, wie ich. Die Lust haben etwas mit mir zusammen zu machen. Die mich mögen. Klar falle ich auch immer wieder auf die Nase, wie die zwei Male, als ich mich verknallt habe. Aber auch hier lerne ich. Ich lerne, dass ich redflags viel schneller nicht nur erkenne, sondern auch thematisiere. Und ich trenne mich immer schneller von Menschen, die mir nicht gut tun. Ich bin nicht mehr blind. Ich will es auch nie wieder sein.

Ich weiß, ich bin so krank, dass ich nie wieder ein normales Leben führen kann. Ich pack das einfach nicht. Auch heute, es ist inzwischen 5:21 Uhr, ich schreibe also seit über drei Stunden und es ist Montag, bin ich wieder so ausgelaugt, obwohl ich die letzten Tage und Nächste viel geschlafen habe. Und das alles nur, um ein paar Stunden Glück zu empfinden und vor Menschen zu singen. Es macht mich super glücklich und die Band ist mega lieb zu mir. Selbst die, von denen ich dachte, dass sie mich nicht leiden können sagen mir, wie aussergewöhnlich ich performe. Das tut gut. Das tut vor allem meiner echt geschädigten Seele gut. Und trotzdem geht es mir nach einer Nacht voller Musik tagelang mies. Ich bin müde, überfordert, überreizt und habe Depressionen und heule andauernd wegen jedem Mist. Mal wegen einem Lied oder einem Gitarrensolo in einem Lied, manchmal, weil mir wieder etwas aus der Trennung oder Beziehung hochkommt und manchmal einfach, weil ich mich einsam fühle und Angst habe für immer alleine zu bleiben.

 

Ich komme zum Ende

Aber dann wird mir klar, das ist alles nur in meinem Kopf. Ja ich habe Übergewicht, aber ich habe weit über 30kg abgenommen und ich weiß wie es geht. Und ich habe die Erlaubnis meiner Ärztin wieder Sport machen zu dürfen. Das Problem habe ich also selbst in der Hand. Und mein Alter. Als wenn mich das jemals gestört hätte. Und ich bin ein lieber Mensch. Und ich habe viel zu geben und viel zu bieten, nur eben kein Geld. Aber wie so vieles im Leben wird sich auch das ergeben. Viel wichtiger ist, ich lebe und ich lebe gerne und ich tue endlich und der erste Mal überhaupt in meinem Leben etwas, was ich über alles liebe. Und das tue ich nur für MICH! Ich singe vor Publikum. Und das Publikum liebt es, daraus lässt sich doch etwas machen. Und Opportunities kommen von alleine. Und ich bin lange noch nicht am Ende. Ich fange gerade erst an. 

Heute ist Montag, der 2. Juni 2025 und es ist 5:30 Uhr. Ich habe heute tagsüber einige Stunden geschlafen und in der letzten Nacht auch über 8 Stunden, ich habe also kein Problem und da ich niemandem Rechenschaft schuldig bin, ausser mir selbst und auch niemand etwas von mir erwartet, bin ich frei. Und ich bin glücklich. Ich muss es nur endlich zulassen es zu genießen. 

Die Scheisse mit der Trennung und vor allem der Scheidung wird vergehen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Und spätestens, wenn die Scheidung vollzogen und alles erledigt ist, wird auch die Erinnerung verblassen und damit auch der Schmerz, denn tatsächlich heilt die Zeit alle Wunden. Und wenn ich mich nicht mehr damit befassen muss, dann werden auch die Probleme verschwinden. Denn im Endeffekt geht es mir nur schlecht, wenn vorher ein Ereignis passiert, was mich wieder in die Gedanken treibt, wie eine Mail von meinem Anwalt. Aber wie gesagt, das hat ein Ablaufdatum und ich bin froh, wenn das erreicht ist und ich mich endlich wieder den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen kann. Mir selbst. 

Blinker links. Runter schalten. Gaaaaaas.

Hab einen schönen Wochenstart. <3

P.S.: Danke fürs lesen. Vergiss die Zwillinge nicht. Das werden langsam echt viele Kinder. :-*

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