Gestern war ein ereignisreicher Tag, der auch dafür gesorgt hat, dass ich gestern tatsächlich auch ganz viel nachzudenken und zu verarbeiten hatte, aber fangen wir von vorne an. im Endeeffekt begann das alles schon vorgestern. Ich fuhr etwas früher zum Karaoke, weil ich mit dem Besitzer vom Session quatschen wollte und der Karaoke Abend – warum auch immer – lief erst mal sehr schleppend an, so dass sich ein anderer Gast, der Moderator und ich die ersten anderthalb bis 2 Stunden im Endeeffekt, die Bühne alleine teilten, bis dann danach und nach immer mehr Gäste kamen. Das war für mich natürlich mega, endlich konnte ich mal richtig viel singen mit der Band und wie immer hatte ich das Gefühl, dass das gerade den Besitzer und seiner Frau unheimlich gut gefallen hat, zudem der Besitzer mir auch gesagt hat, dass seine Frau letzten Donnerstag gesagt hat, dass ich quasi das Highlight des Abends war und das tut mir natürlich in der Seele richtig gut.
ich sage ja auch nicht ohne Grund, dass das Singen vor Menschen meine Therapie ist. Und wie immer habe ich nach dem Karaoke meine Lieblingsfreundin, die ich ja auch durch das Karaoke kennen gelernt habe, nach Hause gefahren und wir haben gequatscht, was mir auch immer sehr gut tut. Und da ist halt auch der erste Gedanke, über den ich mir die letzten zwei Tage viele Gedanken mache. Freundschaft. Ich hab zwar immer (wenige) Freunde in meinem Leben gehabt und auch lange Zeit, viele Bekannte durch das Tanzen. Aber so wertvoll, wie diese neuen Freundschaften, die ich jetzt gerade aufbaue, war es noch nie. Das kann natürlich daran liegen, dass ich jetzt wirklich auch Freunde kennen lerne, die ich nicht nur unheimlich gerne mag und respektiere und die super lieb und unterstützend sind, genau wie ich, sondern dass die eben auch alle ADHS haben. Und ich hab ja schon berichtet, wie schön das ist, sich mit Menschen auszutauschen. Die einen verstehen zudem wir ja alle auch in der Basisähnliche Lebensgeschichten oder Erlebnisse haben, was uns alleine dadurch schon zusammenbringt. Hinzukommt, dass wir durch das Singen ja auch ein gemeinsames Interesse haben und kreativ wie ADHS, Menschen nun mal sind, ist es einfach immer wieder schön, mit diesen Menschen zusammen zu sein.
und das kenne ich bislang einfach nicht. Ich hab eigentlich nie wirklich großartige Freundschaften gehabt. Ich hab eine beste Freundin, mit der ich seit 14 Jahren mich nicht mehr getroffen hab und nur online kommuniziere, die auch ADHS hat, deswegen haben wir den Kontakt wahrscheinlich auch so lange und ich hab einen ehemals besten Freund, mit dem ich lange Zeit überhaupt keinen Kontakt hatte und dann immer nur so bruchstückhaft Aber auch hier ist der Kontakt derzeit hauptsächlich online.

ADHS, Liebe & Freundschaft
Eine Gemeinsamkeit, die so ziemlich alle Menschen mit ADHS haben, die ich bislang kennen gelernt habe, ist, dass wenn ein ADHS Mensch einen Menschen gefunden hat, den er lieben kann, dann entwickelt er auf diese Person eine Hyperfixation. Das ist wieder Hyperfokus, also man baut, sein ganzes Leben um diese eine Person auf. Und dadurch kommt es eben dann auch, dass Menschen mit ADHS ihre Freunde dann vernachlässigen, genau wie ihre Hobbys und weiteren Interessen. Und da bin ich keine Ausnahme. so gesehen bin ich also ein schlechter Freund, wenn man das so werten möchte. Und das ist auf jeden Fall etwas, woran ich in Zukunft arbeiten möchte, weil ich meine Freunde nicht mehr verlieren will. Denn meine Freunde sind der Grund, warum es mir gut geht und warum ich nach all der schweren Zeit die letzten acht Monate jeden Tag weiterkomme. Und meine Lieblingsfreundin ist der Grund, warum ich keinen Liebeskummer mehr habe und mein Selbstmitleid auch immer weniger wird, einfach nur deswegen, weil ich auch nicht mehr alleine bin, jemanden zum Schreiben habe und mit dem ich mich regelmäßig treffen kann und der für mich da ist und für die ich da sein kann, wenn Not am Mann ist. Aber das wichtigste eben, ein Mensch, der mich versteht. Lustiger Fun fact meine beiden Lieblingsfreunde, die ich momentan habe, haben fast den gleichen Namen mit nur einem Buchstaben unterschied. Cool.
PUR

Ich habe eine ganz besondere Verbindung zu der Band PUR. Ich habe diese Band glaube ich 1990 kennen gelernt, kurz bevor die das Album PUR live aufgenommen haben, durch einen Kollegen in meiner Ausbildung. Und irgendwie hat es diese Band geschafft auf jeder Platte, die die rausgebracht haben, mindestens einen Song gehabt zu haben, der mich so ergriffen hat und der so auf meine damalige Situation gepasst hat. Und meine Sehnsüchte und meine Gefühle, dass ich immer geweint habe. PUR hat mich auf jeden Fall bis in meine erste Ehe komplett begleitet. Ich war sogar auf einem Konzert, damals in Bremen sogar, obwohl ich im Rheinland gewohnt habe. Und ich konnte auch alle Lieder damals auswendig. Später geriet PUR ja irgendwie in die Kritik, vermutlich weil sie irgendwann nur noch auf ihre Schnulzen reduziert wurden. Aber das ist mir ehrlich gesagt, egal. Die haben super tolle, auch gesellschaftskritische Lieder geschrieben, als neurodivergenter Mensch ist das Lied „Ich will raus hier“ auch etwas, mit dem ich eine besondere Verbindung habe, weil ich die Gefühle, die dort ausgedrückt werden, einfach voll und ganz nachvollziehen kann, auch wenn es hier um Autismus geht aber ich weiß ja auch nicht, ob ich nicht eventuell zusätzlich zum ADHS auch eine autistische Störung habe oder ob es einfach sehr ähnlich ist, von der Gefühlswelt. Auf jeden Fall ist dieses Lied für mich ganz tief in meiner Gefühlswelt verwurzelt. Und durch das Karaoke aber auch durch die vielen Erlebnisse und dadurch, dass ich mich, nachdem ich mich halbwegs von der Trennung erholt habe, teilweise wieder so fühle wie in meiner Zeit als junger erwachsener, wenn ich Single war, habe ich eben auch pur jetzt wieder für mich entdeckt, wobei ich allerdings vor allem die alten Lieder höre. Die neuen Platten hab ich mir noch gar nicht angehört. Aber ich hab jetzt auch die beiden Titel mit der Karaoke Band gesungen, die die im Repertoire haben.
Hier eine Aufnahme von gestern Abend von dem Lied Abenteuerland von der Band PUR.
Not am Mann
da meine Lieblingsfreundin in meinem Blog nicht erwähnt werden möchte beziehungsweise erkannt, werde ich jetzt keine konkreten Details dazu schreiben. Auf jeden Fall habe ich nach so einer Karaoke Nacht immer etwas Schwierigkeiten mit dem schlafen. Ich komm meistens gegen 2:00 Uhr nach Hause und bin so aufgedreht, dass ich in der Regel erst gegen sechs oder 7:00 Uhr überhaupt einschlafen kann. Aber leider schaff ich dann selten meine 8 Stunden und wache relativ frühzeitig wieder auf. Und meine Lieblingsfreundin hatte gestern eine Notsituation, bei der sie meine Hilfe brauchte, und weil ich in Bad Breisig wohne und sie in Bonn sind das 35 Minuten Fahrt. Ich war zwar noch total müde, aber ich hab mich sofort ins Auto geworfen und bin hingefahren und konnte ihr auch helfen, die Krisensituation zu überstehen. am Leben hielten mich zwei Energy Drinks und mein Elvanse, was ja ein Amphetamin ist. Und das hat halt auch eine aufputschende Wirkung, was mir bei der Beerdigung meines Vaters unheimlich geholfen hat, weil ich am Abend vorher auch wieder beim Karaoke war, nicht schlafen konnte, weil ich auch getrauert habe und die ganze Geschichte mit meiner Ex wieder hoch kam, so dass ich vor der Beerdigung nur 1 Stunde geschlafen hatte. Und durch das Elvanse hab ich dann den Tag mit der Beerdigung gut überstanden. Danach musste ich allerdings erst mal ordentlich schlafen.
Auf jeden Fall konnte ich meiner Freundin gut weiterhelfen und hab mich super gefühlt, weil ich eine gute Tat vollbracht habe und ihr dadurch auch ein bisschen in Stress nehmen konnte und bin dann erst mal ganz happy nach Hause gefahren und weil meine Rente auch gekommen ist, bin ich erst mal umfassend einkaufen gefahren. Der April war nämlich finanziell richtig herausfordernd für mich und ich muss ganz offen sagen, wenn ich nicht derzeit eine Essstörung hätte (ich habe wirklich Schwierigkeiten zu essen) hätte ich wahrscheinlich kein Geld fürs Essen gehabt. Aber so hab ich halt jeden Tag maximal einmal gegessen meistens auch sehr wenig und hab mit Ach und Krach, den Monat überstanden, dafür aber auch meinen Vorratsschrank ziemlich geplündert. Und das musste natürlich aufgefüllt werden.

Sing in den Mai

Den Rest des Tages habe ich dann vertrödelt. Ich war ja auch immer noch ziemlich platt von dem Karaoke am Dienstagabend und dem wenigen Schlaf und gestern hab ich’s auch einfach vergessen zu essen und keine Lust gehabt, also hab ich mir auf dem Weg zum Karaoke erst etwas an der Tankstelle geholt. Ich hab also gestern nur eine Milka Schnecke gegessen. Ich hab mich heute Morgen auf die Waage gestellt und vier Kilo abgenommen. Ich bin jetzt bei 110 Kilo. Noch 5 kg und ich bin wieder da, wo ich nach der Essstörung direkt nach der Trennung gelandet bin. Und mein Ziel ist es dieses Jahr noch unter 100 Kilo zu kommen, denn ich bin mit meiner Figur und wie ich aussehe überhaupt nicht zufrieden und sobald mein Husten weg ist, werde ich auch wieder trainieren, denn Muskelaufbau ist das nächste Ziel.
irgendwie hatte ich auf jeden Fall eine Stimmungsschwankung. Und ich habe offensichtlich auch immer noch Verlustangst und dementsprechend noch meine Angststörung Auf jeden Fall kam es gestern Abend dann zu einer Situation, wo ich überreagiert habe und mir Sorgen um meine Lieblingsfreundin gemacht habe, weil sie sich 1 Stunde nicht gemeldet hatte und irgendwie hatten wir deswegen dann Streit. Den wir aber zum Glück wieder lösen konnten, leider erst heute Morgen vollständig. Was mich natürlich total belastet, weil ich tatsächlich durch meine Beziehung und die Trennung auch große Probleme habe, weil ich ständig Angst habe, andere Menschen durch meine Art zu manipulieren und das bringt mich immer so ein bisschen in ein Wechselbad der Gefühle. Und meine Lieblingsfreundin ist mir extrem wichtig, und ich muss eben aufpassen, dass das nicht zu einer Obsession wird, dass ich sie genauso einenge wie meine letzte Frau sich offensichtlich gefühlt hat. Aber meine Lieblingsfreundin kann sich ganz gut dagegen wehren und sagt mir auch sehr deutlich, wenn ich übertreibe, das ist das Gute an einer Freundschaft mit einem Menschen, der auch ADHS hat, beide haben Stimmungsschwankungen, beide sind hoch emotional und beide wissen, dass man sich gegenseitig total lieb hat. Deswegen kann man über alles reden und es wird in der Regel auch alles wieder gut. Aber es war schon ein komisches Gefühl, nach acht Monaten wieder Streit zu haben. Also, wir haben uns nicht angeschrien oder so aber die Gefühle waren sehr stark und belastend.
Die Karaoke Veranstaltung. Im namenlos in Bonn war der Hammer. Der Start lief etwas schleppend an, weil die Band sich irgendwie nicht zusammen fand, da einige von der Band zur Zeit erkrankt sind. Und erst durch einen Wechsel des Gitarristen wurde dann der Abend richtig gut. Das namenlos füllte sich wie immer etwas langsam, aber am Schluss war ein schönes Publikum da wir haben richtig schön gefeiert. Ich habe ganz viel gesungen und ich habe ganz viel Lob bekommen, der was ist an dem Abend meinte in einer Pause zu mir, dass das absolut mein Ding ist und dass ich das auf jeden Fall forcieren soll, mir eine Band zu suchen und weiter von Menschen zu singen, weil ich ein Naturtalent bin. Und das hat mir natürlich wieder richtig gut getan vor allem von ihm, der jahrelang als Sänger in einer Band gesungen hat und soweit ich das sehe, auch als professioneller Musiker gearbeitet. Lob tut richtig gut.
Auf jeden Fall habe ich gestern ganz viel gesungen, ganz viel tolles Feedback bekommen, nachdem ich meinen Hit „with or without you“ gesungen habe und von der Bühne gegangen bin, hat mich eine fremde Frau umarmt und mir gesagt, wie toll ich gesungen habe. Also ich bin da gestern auf einer Welle von Dopamin und Endorphinen geschwommen. Und es waren auch viele lieben Menschen, da, die ich einfach wirklich gerne mag. Neben meiner Lieblingsfreundin und meinem Lieblingsfreund war auch mein Cousin da, der war spontan einfach gekommen und es waren ganz viele Bekannte, die ich sehr, sehr gerne mag, da die mit mir zusammen gefeiert und getanzt und Spaß gehabt haben. Und ich muss ehrlich sagen, mir war gar nicht bewusst, wie gerne ich das mache und wie gut es mir tut, unter Menschen zu kommen und ich freue mich jedes Mal auf die zwei Tage Karaoke, vor allem, wenn ich wirklich mal gesundheitlich zwei Tage hintereinander hinbekomme. Und diese Woche ist was besonderes, denn am Samstag ist noch mal Karaoke im Session und natürlich gehe ich dahin.
Herzschmerz
Die Rückfahrt war leider nicht ganz so schön, weil meine Lieblingsfreunde und ich eben noch den Konflikt hatten, der einfach noch nicht ausgesprochen genug war und ich war auch irgendwie beleidigt, weil ich mir Sorgen gemacht hatte und das Gefühl hatte, dass sie mich ungerecht deswegen behandelt hat oder sowas in der Art. Auf jeden Fall haben wir noch gequatscht und ich hab mich sehr schlecht gefühlt als ich von ihr nach Hause gefahren bin, und hab den ganzen Rückweg geweint. Und viel nachgedacht und auch noch mal viel an meine Trennung gedacht, Streit überfordert mich gerade bei Menschen, die mir so am Herzen liegen.
zu Hause angekommen, habe ich dann erst mal vollwertig Chips und Bockwürstchen gegessen, weil ich zu faul war, mir noch was anderes zu essen zu machen. Und dann wollte ich eigentlich ein Lied über meine Lieblingsfreundin schreiben aber es wurde ein sehr langer Text, im Endeeffekt so viel wie ein großer Blogeintrag von mir. wo ich ihr mein ganzes Herz ausgeschüttet habe und ihr auch mal erklärt hab, wer ich bin und wer ich war, bevor sie mich kennengelernt hat. Denn nach der Trennung habe ich mich entschieden, meine Masken so gut wie möglich fallen zu lassen und der Mensch zu sein, der wirklich in mir drin steckt. Mit allen Vor- und Nachteilen. Das bedeutet ich maskiere nicht mehr, ich passe ganz besonders auf, dass ich Menschen nicht mehr manipuliere (was meiner Meinung nach zu dem maskieren, dazugehört.) und ich versuche, der nette und liebe Mensch zu sein, der ich bin. Mit meinem Helferkomplex, mit meiner Lösungskompetenz und eben auch mit meinem ADHS und den dazugehörigen Stimmungsschwankungen, extremen Gefühlen, meiner Überwchwänglichkeit, die vielen Menschen einfach zu viel ist mit meiner Redegewalt aber eben auch mit meiner großen Power voller Liebe, denn ich bin der Meinung ich war unglücklich genug, mein bisheriges Leben und im Endeeffekt will ich ja immer nur, dass es allen Menschen gut geht und ich meine wirklich alle Menschen, nicht nur die Menschen, die mir etwas bedeuten. Und ich will Liebe auf die Welt bringen und Gutes tun und mein Umfeld zumindest so gut beeinflussen können, dass sie mindestens mal einen Menschen haben, der ihnen zuhört, der ihnen hilft, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht und solche Sachen.

Maske der Vergangenheit

Ich bin der Meinung, dass ich mein ganzes Leben zumindest mein ganzes Leben seit meiner Pubertät nur noch in Richtung meiner Masken gelebt habe. Also mein wahres ich, inneres Kind, meinen Kern immer mehr ins abseits gedrängt habe, um mich in eine Person zu verwandeln, die besser in die Welt und in die Gesellschaft passt. Ich sage immer, ich hab Avatare entwickelt oder Rollen, in die ich hinein geschlüpft bin, wie ein Method Actor. Nur habe ich eben die Kontrolle darüber verloren und habe mich tatsächlich in diese Rollen komplett hinein entwickelt. Und das ist auch der Grund für meine psychischen Probleme. Ich hab nun mal eine psychische Störung mit meinem ADHS und in dem Zusammenhang natürlich ein großes Problem mit Ablehnung, ein riesengroßes Problem. Und da ich nie in die Gesellschaft rein gepasst habe und deswegen immer mit Ablehnung zu tun hatte und mit wahnsinnigen psychischen Stress und Schmerzen, obwohl ich immer nur Liebe geben und Liebe bekommen wollte von Menschen und stattdessen das Gegenteil bekommen habe, wie Mobbing, habe ich den Menschen gegeben, was sie brauchten. Den Clown, das Arschloch, den charmanten Verführer, den dominanten Liebhaber, den gestörten Schläger, den Entertainer, den Wichtigtuer, den Besserwisser was eben gebraucht wurde nur eben nicht mich selbst. Nie. Ich habe immer gedacht, dass ich meiner zweiten Frau gegenüber meine Masken fallen gelassen habe aber das stimmt nicht. Durch den inneren Konflikt, den ich hatte, weil ich spätestens nach der Krise in 2012 auch ihr gegenüber maskiert habe, indem ich mich quasi unterworfen habe habe ich eine Maske entwickelt, die im Endeeffekt der Pantoffelheld war. Und damit kam ich gar nicht klar. du bist als Mensch mit ADHS so sehr süchtig nach Bestätigung und hast solche Angst vor Ablehnung, dass du bereit bist, alles zu tun, nur um nicht schon wieder zu verlieren. Egal, ob du dafür betteln musst oder Dinge hinnehmen musst, die du seelisch, gar nicht erträgst. Und das hat mich fix und fertig gemacht. Denn im Endeeffekt habe ich mein Leben nicht gelebt und ich habe auch nicht das bekommen, was ich wollte, sondern nur Mikrodosen davon. Auch wenn sich meine Frau in vielen Bereichen sehr viel Mühe gegeben hat das möchte ich nicht bestreiten. Aber ich denke inzwischen, dass die Gefühle auch einseitig waren, dass ich sie viel mehr geliebt habe, als sie mich. Weswegen ich mich ja auch in diese wahnsinnige Abhängigkeit begeben habe. Einfach, weil sie in der Anfangszeit mir so perfekt vorgekommen ist, dass ich das nie wieder verlieren wollte. Naja, und sie hatte eben andere Pläne und deswegen bin ich für sie jetzt der Böse.
Das war mir natürlich alles nicht klar. Ich meine, ich wusste schon irgendwie, dass ich Maskentrage und auch dass ich teilweise Avatare habe und dass ich mich nicht mit so richtig wohl gefühlt hab, denn ich denke das ist auch einer der Gründe, warum ich irgendwann so krank wurde, dass ich nicht mehr arbeiten konnte, weil ich Das nicht ausgehalten habe ständig Rollen zu spielen, weil mich das auch total überfordert hat. Und weil ich eben auch nicht. Beides kann mein ganzes Leben und Streben nur einer Person widmen, weil das schon meinen Kopf vollkommen belegt und dann auch noch beruflich erfolgreich zu sein. Im Endeeffekt hatte ich einen Burn-out, von dem ich mich seitdem nicht mehr erholt habe.
Und wie gesagt, ich hatte seit der Trennung natürlich auch viel Zeit über alles sehr viel nachzudenken. Einiges in mir ist geheilt, anderes in mir ist traumatisiert, wie zum Beispiel diese Sache mit der Verlustangst und auch der Angst davor andere Menschen zu manipulieren, weil meine Ex, mich als Narzissten bezeichnet, was mich seitdem nicht mehr loslässt. Obwohl ich seitdem alles getan habe, um mich dahingehend zu testen, sei es auf diversen vor allem englischen Seiten von Universitäten, mithilfe von künstlicher Intelligenz, sogar verschiedenen. Aber trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los. Ich hab zu viele Eigenschaften, die nicht auf eine klassische Nazissmusdiagnose hindeuten und ich hab inzwischen auch schon eine Klinik angeschrieben, um mich umfassend weiter diagnostizieren zu lassen, was ich denn noch so alles habe, weil ich natürlich auch Klarheit haben will. Aber ich hab halt Angst, Menschen zu manipulieren, denn das will ich nicht. Gar nicht mehr allerdings stelle ich auch fest, dass alle Menschen quasi manipulieren. Aber wenn ich jetzt anfange, schreibe ich so viel, das könnte noch mal einen ganzen Blog füllen.
Auf jeden Fall hat mich der Streit mit meiner Lieblingsfreundin auch die gestrige Nacht gekostet, wo ich genau über solche Dinge auch wieder nachgedacht habe, denn ich versuche ja auch immer aus dem, was ich erlebt habe zu lernen und Dinge zu analysieren. Und mir ist gestern auch aufgefallen, wie lange ich nach einem Gespräch noch brauche, dieses Gespräch zu analysieren und zwar nicht nur in Bezug auf das was direkt gesagt wird, sondern auch das, was zwischen den Zeilen herauszulesen ist und die Verhaltensweisen und Gestiken. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen viele Dinge sagen, die sie nicht direkt sagen, sondern verklausuliert, ganz besonders neueotypische Menschen. Aber eben auch neurodivergente. Wir versuchen zwar aufgrund der Tatsache, dass wir so oft missverstanden werden und weil wir teilweise mit der Kommunikation nicht so richtig klarkommen, weil eben immer Subtext vorhanden ist oder Humor, Sarkasmus, Ironie aber auch wir bekommen es nicht immer hin klar und direkt alles zu sagen, was wir sagen wollen, aufgrund von Ängsten, die wir haben oder halt schlechten Erfahrungen. Und da wir ja die Angst mit der Ablehnung haben, wollen wir andere Menschen ja auch möglichst nicht verletzen, wir sind zwar sehr direkt, aber wir sind ja eben auch people pleaser. Das ist alles gar nicht so einfach. Und so hab ich manchmal drei Tage später oder auch Wochen später ein Gespräch im Kopf, wo mir dann erst klar wird, was da wirklich ausgesagt wurde. Und genauso sah ja auch die Analyse meiner Beziehung und meiner Trennung aus. Ich habe auch heute noch Situationen, wo ich plötzlich ein Flashback habe, welcher wahrscheinlich irgendwie durch einen äußeren Einfluss angestoßen wird, wo mir Dinge aus meiner Beziehung plötzlich wieder einfallen, wo ich zum Beispiel hätte merken können, dass er etwas nicht stimmt und dass sie eine Narzisstin ist oder zumindest Red Flags waren, die ich blind vor Liebe einfach übersehen habe. Aber tatsächlich ergeben viele ihrer Handlungen, die sie seit der Trennung oder sagen wir seit der Trennungsphase, also auch schon die drei Wochen vorher oder weiter gefasst, die anderthalb beziehungsweise drei Jahre vorher tatsächlich auch einen Sinn, wenn ich den Gedanken habe, dass sie so wie sie ist, seitdem sie sich von mir getrennt hat, eben wirklich ist. Denn dann passen einige Ereignisse aus der Vergangenheit eben auch zusammen. Und das muss einem erst mal klar werden. Sie ist also immer noch in meinen Gedanken.
Aber es wird tatsächlich immer besser, und das verdanke ich tatsächlich, meiner Lieblingsfreundin und meiner Liebe zu ihr. sie ist auf jeden Fall jemand, der mir richtig gut tut, ohne von mir großartige Erwartungen zu haben. Unsere Freundschaft ist ein Geben und nehmen. Und wir tun uns gegenseitig wirklich gut auch wenn wir jetzt das erste Mal einen Konflikt hatten. Und es ist teilweise auch sehr interessant. Sie hat jetzt nicht großartig tänzerische Erfahrung im Gegenteil, sie hält sich für eine schlechte Tänzerin, weil sie von ihrem Tanzlehrer runter gemacht wurde und sie hat so ein natürliches Talent, wenn wir zusammen tanzen. Sie lässt sich einfach führen und macht auch komplizierte Bewegungen einfach mit, weil sie sich von mir führen lässt. Und sowas hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Im Endeeffekt ist es nämlich so, dass alle Partnerinnen, mit denen ich Probleme beim Tanzen hatte, eben auch im Leben nicht gepasst haben. Und was ich auch sehr schön finde, ist, dass meine Lieblingsfreundin auch auf meinen Rat hört und sich von mir helfen lässt und mich auch aktiv darum gebeten hat, ihr beim Singen zu helfen, weil sie der Meinung ist. Ich kann so toll singen und sie nicht, sie ist leider sehr unsicher Und hat eben die gleichen Probleme mit dem Selbstwertgefühl, wie wir ADHSler alle haben. Nur bei ihr ist es halt tatsächlich sehr schlimm. Und wir haben uns zweimal zum Singen getroffen, und sie hat sich in den zwei Terminen so extrem stark verbessert durch mein Coaching, dass sie mir jetzt ewig dankbar ist, sagt sie. Und auf das tut mir extrem gut, denn das ist ja das, was ich will. Ich will Gutes tun.
Fazit
Ich hab tatsächlich viel gelernt seit der Trennung. Auch in meiner Beziehung mit ihr habe ich schon große Fortschritte gemacht, was das erforschen, meiner eigenen Seele und Psyche anbetrifft, aber seit der Trennung sind meine Entwicklungsschritte wirklich groß geworden. Und ich denke, Selbsterkenntnis ist auf jeden Fall ein großer Schritt zu einem besseren Leben. Und natürlich klappt nicht alles reibungslos und natürlich kommen, wenn ich Konflikte mit meiner Lieblingsfreundin habe, viele negative Gedanken aus der Trennung wieder hoch und das sind halt Rückschläge, aber das sind eben auch Schritte auf dem Weg zurück ins Leben und hin zu einem guten Leben.
Meine Grundstimmung ist tatsächlich glücklich. Ich hab zwar hier und da immer noch schwere depressive Phasen was ich dadurch begründe, dass ich dann halt auch Suizidgedanken habe. Aber meine inneren Stimmen brüllen dann schon lautstark. Nein, wenn ich so etwas denke und ich habe auch immer noch den Glauben, dass ich die Chance habe, ein glückliches Leben zu führen, auch wenn ich mich teilweise wirklich alt fühle und dadurch, dass ich gesundheitlich immer noch angeschlagen bin, eben auch fett und unattraktiv. Aber das wird sich schon wieder ergeben. Ich hab auf jeden Fall Hoffnung und egal, wie negativ meine Vergangenheit ist, oder wie negativ ich sie betrachte, bin ich der Meinung, dass ich mein Leben aktiv beeinflussen kann, dass es besser ist, indem ich im Hier und Jetzt lebe und endlich lerne auch zu genießen und dadurch eben auch das Glück habe das gute Gefühle einfach bleiben, auch wenn ich hier und da Stimmungsschwankungen habe. Die gute Stimmung kommt immer zurück.
ich bin auf jeden Fall dankbar. Ich bin dankbar für jeden Menschen, der mich gerne singen, hört und applaudiert und mich damit unendlich bestätigt. Ich bin dankbar für jeden Menschen, der mich lobt. Ich bin dankbar dafür, dass ich so nette Menschen durch das Singen kennen gelernt habe. Und ich bin dankbar, dass ich meine Lieblingsfreundin und meinen neuen Lieblingsfreund getroffen habe. Und ich bin dankbar dafür, dass ich nicht aufgegeben habe und immer wieder aufstehe und kämpfe und positiv nach vorne schauen kann trotz der ganzen seelischen Schmerzen. Darauf bin ich auch sehr stolz. Und ich glaube, dass ich es wirklich schaffe, mit meiner positiv, auch anderen Menschen zu helfen oder zumindest Ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern und ihnen Hoffnung zu geben, dass nicht alle Menschen schlecht sind.
Heute ist Freitag, der 2. Mai 2025. und es ist 1:15 Uhr und ich denke heute bin ich zu faul den ganzen Artikel noch mal durchzulesen und Fehler zu korrigieren, denn ich glaube der ist ganz schön lang geworden. Und es hat gut getan, ihn zu schreiben und ich hoffe, es hat auch gut getan, ihn zu lesen. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, lieber Leser, und immer positiv nach vorne schauen. Das hast du verdient ❤️
