Ich kann nicht mehr

Es ist Samstag Abend, 22:35 Uhr. Ich hatte heute Nacht die Nacht meines Lebens. Ich bin um 18:40 Uhr schlafen gegangen, gegen 03:00 Uhr aufgewacht, habe meine Webseite umgestaltet bis 08:30 oder 09:30 Uhr und habe dann nochmal bis 12:15 Uhr geschlafen. Und was war ich heute fit. So ausgeschlafen habe ich mich seit Jahren nicht mehr gefühlt. Und was habe ich gemacht? Hm. Ich habe gekocht und dann habe ich mein nächstes Video für dsprtly_fit zusammengestellt, vertont, geschnitten, bearbeitet und hochgeladen und zack war 22:00 Uhr. Und plötzlich, so vor 10 Minuten erwischt mich die Depression mit voller Breite. Auf einmal so richtig aus dem nichts fühle ich mich einsam, ungeliebt und voller Trauer und Schmerz und ich kann die Tränen wieder einmal nicht zurückhalten. Ich fühle mich so furchtbar alleine und ungeliebt. So zerstört. Mein Herz fühlt sich an als würde es sterben.

Ich werde nicht aufgeben

keine Sorge, auch wenn die Gedanken da sind, aber ich fühle mich so alleine auf dieser Welt. Unverstanden, verlassen, liebesunwürdig, missbraucht, zerstört und zerbrochen. Aber ich mag auch nicht rausgehen, ich will niemanden um mich haben. Ich habe auch Hunger, aber ich bin zu pleite und auch zu depressiv mir was zu essen zu machen. Ich denke mit meinen Vorräten komme ich auch noch die 10 Tage irgendwie aus. Also zumindest werde ich nicht verhungern. Aber Fressattacken darf ich keine haben. Ich mag aber auch niemandem zur Last fallen oder anbetteln.

Ich habe Pläne

sicher und wie immer sprüht auch mein Kopf vor Ideen. Ich habe auch keine Angst mehr. Nicht vor der Einsamkeit, nicht vor dem Tod, nicht vor Schmerz. Aber ich habe jetzt auch seit dem Geburtstag von meinem Papa nicht geschafft Sport zu machen. Das merke ich natürlich sofort, ich bin auch richtig unzufrieden deswegen, aber jetzt ist es einfach zu spät, dann kann ich nachher wieder nicht schlafen.

Schief singen

Ich singe schief und das liegt an drei Dingen. Zum einen habe ich das Gefühl, dass mit meiner Stimme seit der Trennung etwas nicht stimmt, als wenn ich sie verloren hätte. Auf der anderen Seite ist die Stimme tiefer geworden und ich fühle mich in unteren Lagen inzwischen wohl. Aber ich singe lieber in höheren Lagen, am liebsten sogar Lieder von Frauen. Nun scheint es ja auch so zu sein, dass ich eine chronische Bronchitis habe laut Radiologenbefund. Naja, ein Wunder, da ich keinerlei ADHS-Medikation nehme, kompensiere ich meine innere Unruhe wenn nicht mit Sport und Bewegung mit meiner Dampfe. Ich habe vorher schon viel zu viel gedampft, inzwischen habe ich das Gefühl ich dampfe mehr als ich atme. Gut ich habe allerdings auch die Nikotindosis niedriger eingestellt.

Der zweite Grund ist, dass ich mich zwar in meiner Wohnung wohl fühle, aber die Wände sind halt dünn und ich habe immer noch zu wenig Selbstbewusstsein, meine Stimme voll zu nutzen, weil ich Angst habe, dass mir dann die Nachbarn auf den Sack gehen (und weil ich Angst habe mich zu blamieren). Scham ist echt ein Scheiß.

Und der dritte Grund ist der fehlende Mikrofonständer, wodurch ich im sitzen singen muss. Da ich mir ja immer sehr anspruchsvolle Lieder raussuche mit großem Stimmumfang müsste ich im Endeffekt im Stehen singen. Aber ich habe tatsächlich nichts, was ich als Ersatz verwenden könnte um das Mikro zu erhöhen und Mikrofonabstand ist wichtig. Klar, man hört meinen Liedern an, dass ich das kann, aber ich mache halt immer noch viele Patzer und interessanterweise klingen die Lieder auf Kopfhörern besser als über Lautsprecher.

Bei Narcissa Manipulata war ich so unsicher, dass ich durch KI eine Zweit- und Drittstimme über meine gelegt habe und dann ist da eben meine Ungeduld die im krassen Gegensatz zu meinem Perfektionismus steht. Arglkargl.

Warum kann ich nicht?

Warum kann ich die Dinge nicht tun, die ich gerne mache? Warum schaffe ich es nicht jeden Tag meinen Sport zu machen, wo ich doch weiß, wie gut er mir tut? Warum mache ich mein Tanzseminar nicht weiter, obwohl ich Ideen habe es erst einmal alleine auf die Beine zu stellen? Warum singe ich nicht einfach? Und warum gehe ich nicht tanzen, obwohl mich das tagelang glücklich macht? Ich habe auch schon seit Wochen nicht mehr in Gemeinsam Erleben geschaut. Ich igel mich nur noch ein, vertrödel meine Zeit, schaue Filme bis ich keine Lust mehr habe, mache wenig Social Media, weil mich das im Endeffekt auch nicht mehr reizt, obwohl Threads sehr interessant ist und dort auch einige neurodivergente nette Leute zu finden sind.

Fluchtreflex

Und dann dieser ewige Fluchtreflex. Ich hatte das früher schon ständig, als ob eine Flucht in ein anderes Land mein Leben verändern würde. Ich hätte einfach Lust mir einen Anhänger zu mieten, mein Motorrad drauf zu packen und abzuhauen, irgendwohin, wo es warm ist und das Meer schön. Aber man kann vor seinen Problemen ja nicht weglaufen, die nimmt man ja mit. Vor allem weil meine Probleme ja nur in meinem Kopf, meiner Seele und in meinem Herzen sind.

Und ich fühle mich so alt

Gerade ohne Bart habe ich so Tage, da fühle ich mich einfach nur fett und uralt. Aufgequollen und Ränder unter den Augen und depressive Augen noch dazu. Die Fotos vom Geburtstag meines Vaters zeigen mir auch nur, was ich für ein fettes Schwein bin. Obwohl ich ja abgenommen habe, ich trage inzwischen L als Jogginghosengröße, und selbst die rutschen. Meine Jeans sind auch jenseits von gut und böse. Gut, dass ich Gürtel habe. Mit über 50 Single zu sein, wenn man nicht mehr daran geglaubt hat, dass das jemals nochmal passiert, ist echt ne komische Sache. Klar ich wüsste schon wie ich das ändern kann. Aber mein Beuteschema passt weder zu meinem Alter, noch zu meinem Aussehen.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass mein Selbstwertgefühl und mein Vertrauen in mein Urteilsvermögen total im Eimer ist, was soll ich ausstrahlen und was soll ich anziehen? Geprügelter Hund? Frauen mit Helferkomplex? Nee danke. Das einzige, was ich habe ist inzwischen Selbstliebe in dem Punkt, dass ich mich für mein Inneres mag. So richtig. Ich bin ein feiner Kerl. Ich respektiere Menschen, ich bin hilfsbereit und ich bin freundlich. Ich provoziere niemanden mehr, kann endlich wieder lächeln, bin charmant und eloquent. Ich bin immer noch ein Smaltalkgott, aber auch für meine Verhältnisse sehr zurückhaltend, nicht mehr so draufgängerisch. Ich belästige niemanden, flirte nicht und baggere niemanden an. Ich mache Komplimente, versuche aber nicht übergriffig zu sein. Und wenn mir jemand zu nahe kommt, distanziere ich mich.

Kompromisslos

Und noch etwas ist mir aufgefallen. Ich bin nicht verbittert, zum Glück, nur tieftraurig, verletzt und enttäuscht, aber ich bin intelligent genug dafür nicht zu verallgemeinern. Es gibt so viele Frauen und Männer da draussen, die aufgrund ihrer Trennung und Enttäuschung alle Männer/Frauen verdammen, nur um sich dann wieder in das nächste Arschloch zu verlieben, das dann wieder dem gleichen Beuteschema entspricht. Nicht lernfähig. Da bin ich dann doch ein bisschen anders. Zuerst einmal zweifele ich an mir selbst, weil ich offensichtlich Narzissten und anderweitig Gestörte magisch anziehe. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie. Aber ich denke mein Helferkomplex hat ne Menge damit zu tun und meine verzweifelte Suche nach einem Menschen, der mich versteht und so liebt, wie ich bin mit allen meinen spinnerten Eigenschaften. Das macht mich dann natürlich extrem anfällig für Lovebombing und Manipulation. Eben, weil ich mich lieber selbst aufgebe, als alleine zu sein. Weil ich genau vor dem, was ich gerade erlebe solche Angst hatte. Und jetzt wo ich es erlebe ist es gar nicht so schlimm. Klar, es kommen diese Depressionen, diese Downs. Aber summa summarum ein gutes Leben. Aber – und das ist der Grund für die Überschrift – ich werde kompromisslos, wenn es im das Thema Masking geht. Ich will nicht mehr maskieren. nie wieder.

Das liebe Geld

Ich glaube wenn ich genug Geld hätte um zu überleben, schuldenfrei wäre und ein paar Euros, um mir auch mal was erlauben zu können, dann hätte ich ein super Leben. Und der Hammer ist, dafür fehlt mir nicht viel. Das Blöde ist halt die Schulden, die ich durch die Trennung angesammelt habe fressen mich von hinten auf. Das sind schon alleine 300,- EUR, die ich mehr zur Verfügung hätte jeden Monat. Dann die 100,- EUR Zusatzkosten, die durch den Telekom-Trick meiner Frau dazugekommen sind, da sind wir dann schon bei 400,- EUR. Das alleine würde mein ganzes Leben komplett absichern. Echt heftig, mit wie wenig Geld man auskommen kann. Und jetzt kommt der Hammer. Ich habe keine Angst mehr. In den letzten Jahren habe ich immer, wenn irgend etwas Negatives kam im Bezug auf Kosten. Irgendwelche uralten Rechnungen, die die Inkassounternehmen zurückgehalten haben, um noch ordentlich Zinsen und Bearbeitungsgebühren drauf zu kloppen, plötzliche Ausgaben, weil ein Gerät kaputt ging oder eine Autoreparatur anstand oder eine Nachzahlung für einen Energielieferanten oder ich durch meine Vergesslichkeit mal wieder irgendwas versäumt hatte, selbst Knöllchen haben in mir eine Angst ausgelöst, die Todesangst am nächsten kam. Und das war alles durch sie ausgelöst. Ich hatte keine Angst vor der finanziellen Misere. Ich hatte Angst, dass sie mich deswegen verlässt.

Verlustangst

Die Verlustangst ist das mächtigste Gefühl, was ich kenne. Sie hat ja auch mein ganzen Leben und Streben das letzte Jahrzehnt bestimmt und dafür gesorgt, dass ich nicht der Mensch war, der ich eigentlich bin. Vor 12 Jahren, als wir unsere erste Krise hatten, war das Argument von ihr unsere desolate finanzielle Situation in Leipzig. Und sie zweifelte damals an unserer Beziehung mit den Worten: „vor Dir hatte ich nie finanzielle Probleme“. Dieser Satz hat alles verändert. Ich denke ich bin ein hoffnungsloser Romantiker oder so eine Künstlerseele. Mir sind Dinge, wie finanzielle Sicherheit vollkommen wumpe. Für mich zählt nur die Liebe, alles andere kommt von alleine und regelt sich. Wenn man nur zusammenhält und gemeinsam durch dick und dünn geht und sich stützt und den Rücken stärkt.

Ja ich gebe zu, ich schmeiße Geld mit beiden Händen zum Fenster raus. Das ist die sogenannte ADHS-Steuer (= wenn man ständig neue Ideen und Hobbys hat und dann alles kaufen muss um diesem Hobby nachzugehen, nur um es dann nach einigen Wochen wieder aufzugeben, aber irgendwie zu gestört ist den ganzen Kack wieder zu verkaufen, weil man denkt man fängt irgendwann doch wieder an.) nur ich kann mich halt auch am Riemen reißen, das sehe ich ja jetzt. Und das ist nicht das erste Mal, dass ich das schaffe.

Loblied auf meine Ex

Sie war stark, frech, frei, stand auf ihren eigenen Beinen und sie war auf eine Art und Weise schön und hübsch, dass sie mich im Sturm erobert hat. Ich hätte alles für sie getan. Diese junge Energie, dieses wunderschöne Lächeln, diese gefühlte Herzenswärme und Lebenslust. Und diese wundervollen tiefgründigen Augen mit noch tiefgründigeren Gedanken. Für mich war sie eine Traumfrau. Das habe ich anfänglich gar nicht gemerkt, das kam erst nach 4 Wochen oder so, ich war noch viel zu durcheinander von meiner Situation, als ich sie kennenlernte. Aber irgendwie hatte sie mich voll und ganz für sich vereinnahmt. Und ich habe es genossen und ich habe es geliebt. Endlich mal jemand mit dem man rumblödeln konnte und sich frei entfalten. Ich habe mich so geliebt gefühlt und so wunderbar. Das waren die schönsten 7 Jahre meines Lebens. Probleme gab es mit ihr nicht. Natürlich, ich mit meinem undiagnostizierten ADHS und meinen Stimmungsschwankungen, meiner Vergangenheit und meinen Traumata. Aber irgendwie hat sie mich aufgefangen und wahnsinnig glücklich gemacht. Trotz der ganzen finanziellen Misere, die dann kam. Wir hatten einfach Pech und ein paar falsche Entscheidungen getroffen.

2012

Ich bin mir nicht zu 100% sicher, aber nach meiner Berechnung müsste es stimmen. 2012 endete unsere Beziehung. Sie veränderte sich, ich veränderte mich und wir waren beide nicht mehr wir selbst. Sie übernahm immer mehr und mehr die Führung von der Einkommensseite und ich versagte in der Richtung immer mehr. Die Angst sie zu verlieren ließ meine Verlustangst ins unermessliche steigen, mein Selbstwertgefühl war zerstört, die Sicherheit verloren und sie kam nie wieder. Ich bekam Depressionen, ich wusste es nur nicht. Ich fing an zu maskieren, ich wollte sie einfach niemals verlieren und ich war bereit alles dafür zu tun.

Damit zerstörte ich unsere Beziehung endgültig und weil man sich nicht ändern kann und meine mentale Gesundheit, weil meine Seele nicht damit klar kam jemand anderer sein zu müssen. Und dieser innere Konflikt wirkte sich auch auf unsere Beziehung aus. Sie denkt heute ich hätte sie manipuliert, sei ein Narzisst und sie hätte in einer toxischen Beziehung gelebt und wäre in einem Hamsterrad gefangen gewesen. Was vermutlich auch der Grund ist, warum sie versucht mich zu zerstören und denkt sie habe sich aus meinen Fängen oder den Fängen meiner Psyche befreit. Ich kann den Gedanken auch tatsächlich nachvollziehen. Ich sehe es nur anders. Ich habe es selbst nicht gemerkt. Das weiß ich erst jetzt. Ich habe einfach nur die Liebe der ersten 7 Jahre im Herzen getragen und mir dieses Bild, dass ich von ihr hatte mit Gewalt erhalten wollen. In einer Phantasiewelt leben kann ich. Aber ich habe es nicht mit Absicht getan, sondern aus Angst und schlimmster Not heraus.

Allerdings

Teufelsschaaf aus der Hölle

ändert das nichts an der Tatsache, wie sie sich getrennt hat. Egal, was ich ihr angetan habe. Und es ändert auch nichts daran, welche Verhaltensweisen sie an den Tag gelegt hat. Ich war ja schon seit 2012 vollständig kaputt und vorher ja auch schon, sonst wäre diese Angst ja nicht da. Da ist was in meiner Kindheit und Jugend zerstört worden und dieses Trauma ist so heftig, dass ich diese Verlustangst habe, die so mächtig ist. Aber muss sie mich deshalb jetzt bestrafen? Muss man noch auf jemanden eintreten, der schon am Boden liegt und in dann noch anspucken und jede Lebensgrundlage nehmen? Muss man ihn noch demütigen? Ist es nötig jemanden so sehr zu belügen, zu hintergehen und zu manipulieren? Ich bin gegangen, als sie es wollte. Friedlich. Traurig und am Boden zerstört, ja, aber ich hätte es auch früher getan, wenn sie es gewollt hätte. Ohne, dass sie auch noch das letzte Stück Selbstwert und Vertrauen in mir zerstören musste. Ohne dass sei mir vorlügen musste, sie wolle die Beziehung noch retten und ohne, dass sie mit ihrem neuen Partner jahrelang meinen Untergang planen musste, auch wenn sie sicherlich gedacht hat, dass sie ihren Ausstieg plant. Aber meine Gefühle spielen für sie keine Rolle, haben sie auch nie, denn sie hat sich mir nie wirklich geöffnet und vermutlich auch nie vertraut. Sie fühlt sich jetzt frei. Das soll sie auch sein und von mir aus auch glücklich werden. Ich halte sie trotzdem für einen Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Es sprechen zu viele Fakten dafür. Und ich habe sie trotzdem mit Haut und Haaren geliebt und respektiert. Ich hätte alles für sie getan und mein Leben für sie gegeben.

Die Kraft, die aus der Krise kommt

Und jetzt kommt meine Erfahrung und irgendwas ins Spiel, was ich auch schon seit meiner Kindheit kenne. Ich fühle mich schon mein ganzes Leben unverstanden, ungeliebt, ungewollt, gedemütigt, verlassen und verspottet, belogen und betrogen. Das hat in mir eine unheimliche Kraft und Stärke entfesselt. Wenn es mir richtig scheisse geht und ich meine richtig scheisse, so mit heftigsten Breakdowns, Wutanfällen, Heulattacken, Selbstzweifeln und Suizidgedanken und niemand ist da, der mich rettet oder erlöst. Dann halte ich inne, spüre den Boden unter meinen Füßen und stehe wieder auf. Ich stoße mich quasi ab und fange an zu fliegen. Ich werde kreativ, ich fange an an mich selbst zu glauben und ich entwickele einen Trotz gegen alles und jeden, der mir schlecht tut und ich fange an mich zu lösen. Je mehr mir jemand weh tut, desto einfacher fällt es mir mittlerweile mich emotional von diesem Menschen zu trennen. Natürlich, sie hat mich immer noch am Haken, denn so lange ich andauernd an sie denken muss und immer noch versuche sie in meinen Gedanken zu beeindrucken, jeder Traum, den ich von ihr habe und ich träume fast jede Nacht von ihr, jeder Gedanke, ob Wut, Hass, Trauer oder positiv hält mich an ihr fest. Aber es schwindet. Es schwindet jeden Tag mehr und ich weiß ich werde irgendwann frei sein. Und dieses Mal bin ich schlau genug es erst zu überstehen, bevor ich mich wieder mit jemand anderem ablenke. Ich muss erst heilen.

Is mir egal

Ich habe nie gedacht, dass ich das kann. Aber ich habe eine „ist mir egal“-Einstellung gefunden. Leider nicht in allen Punkten, die sie betreffen, dafür sitzt der Schmerz über ihre Haltung und den Umgang mit mir zu tief, aber in anderen Bereichen. Am angenehmsten finde ich, dass ich kaum noch Angst habe, dass ich Dinge auf mich zukommen lassen kann, dass ich in manchen Dingen fast schon fast eine stoische Geduld habe. Selbst die Angst davor Krebs zu haben (wegen der Lungenröntgung) war nicht mal ansatzweise so schlimm wie damals, als ich Angst hatte Leberkrebs zu haben (ja, Hypochonder). Es ist mir egal. Und auch die Gerichtsverfahren, die vor mir liegen lassen mich kalt. Normalerweise würde ich jetzt Gewaltphantasien haben und mir tausende Szenarien ausmalen. Hab ich nicht. Das bedeutet, alle ihre Tricks und Pläne, die sie mit ihrem Anwalt durchzieht sind mir vollkommen egal. Auch der Ausgang der Verfahren wegen dem Auto und dem Unterhalt und der Scheidung ist mir wurscht. Ich bin mental auf alles vorbereitet.

Und warum? Weil das Schlimmste wovor ich Angst hatte bereits eingetreten ist. Und gar nicht so schlimm war, wie ich befürchtet habe, weil es meine Seele heilt und ich wieder zu mir selbst gefunden habe. Und ich bin toll. Ich bin ein wundervoller Mensch. Nur (leider) nicht für sie. Schade irgendwie. Aber auch zum Glück. Die Person, die ich von 2005 bis 2012 geliebt habe, die würde ich sofort zurücknehmen und mit meinem heutigen Wissen alles dafür tun, dass es uns beiden gut geht. Vielleicht finde ich genau so einen Menschen ja irgendwann wieder. Und wenn nicht. Egal. Ich habe ja mich. Und ich bin gut genug für mich. Und mein ältester Sohn und Dr. K haben mich auch lieb, gerade Dr. K versteht mich glaube ich am besten, ich glaube sie ist auch in Wirklichkeit meine Seelenverwandte. Sie hat es auch schwer im Leben. Und ich glaube meine andere Freundin K. aus W. mag mich auch und ich glaube N. aus E. auch. Es gibt also Menschen, die auf mich Wert legen. Das ist doch schon eine Menge wert. Auf jeden Fall für mein Selbstwertgefühl.

Der Sinn des Lebens

ist das Leben selbst. Es gibt Höhen und Tiefen und ich weiß, die größte Hölle macht man sich selbst. Und wenn Du, wie ich, psychisch gestört und psychisch krank bist, dann fällt es Dir umso schwerer Dich aus dieser Hölle zu befreien und (wenn wir schon bei der Allegorie sind) Dein Himmelreich zu finden. Denn die Hölle ist in Deinem Kopf und in Deiner Seele verankert. Es gibt kein Außen. Die Welt ist nicht schuld an Deinem Unglück. Ich bin ihr nicht böse, dass sie mich verlassen hat. Ich verstehe das immer noch. Ich verstehe nur nicht, warum sie mir weiter Schaden zufügen will und warum sie diesen Weg der Trennung gewählt hat. Alles was sie damit tut ist sich selbst zu schaden, aber das wird sie – glaube ich – nicht begreifen. Vermutlich eher trotzig reagieren.

Warum gibt es kein Außen?

Ich habe inzwischen begriffen, dass Dir niemand wehtun kann und dass niemand „Schuld“ an etwas ist. Niemand ausser Dir selbst. Wehtun kann man Dir nur, wenn Du Dich abhängig machst. Wenn Du die Verantwortung für Dich selbst auf jemand anderen überträgst und sie nicht selbst übernimmst. Dann entwickelt sich auch diese Erwartungshaltung und Du fragst Dich, warum hat sie das getan? Liebe bedeutet nicht, dass Du Dich selber aufgeben musst. Liebe bedeutet Gegenseitigkeit, Selbstliebe, Respekt und Verbundenheit und sie hatte recht, als sie sagte, man ist ja immer noch eine eigenständige Person. Das habe ich nie begriffen. Bis heute. Ohne Selbstliebe kannst Du niemand anderen lieben. Ich dachte immer, wir seien wie eins. Seelenverwandte, miteinander verbunden. Den Begriff „siamesische Zwillinge“, mit denen man uns damals foppte, nahm ich als Kompliment, weil ich mich so stark verbunden gefühlt habe. Dabei habe ich mich nur selbst aufgegeben, weil ich mich selbst nicht geliebt habe.

Es ist also alles eine Sache der Einstellung und inneren Haltung. Da hat der Buddhismus recht. Ein Mensch verletzt Dich, weil Du Dich verletzten lässt. Du gibst jemand anderem die Schuld, weil Du zu blind warst zu begreifen, dass dieser Mensch sich verändert hat, so wie sich alles verändert, ständig. Du selbst auch, Du willst es nur nicht wahrhaben und hältst lieber an einer Vergangenheit fest, an einer Person, die sie nicht mehr ist und an einem ich, dass Du auch schon längst nicht mehr bist. Du gibst ihm also die Schuld für etwas, was Du nicht ändern kannst und weil Du zu trotzig und blindwütig bist das zu akzeptieren. Ich habe kurz nach der Trennung schon realisiert, dass Glück eine Frage der Einstellung ist. Glück hat etwas damit zu tun, dass Du im hier und jetzt lebst. Das hier und jetzt ist auch das einzige, was Du beeinflussen kannst. Stattdessen lebe ich lieber in der Vergangenheit und habe Angst vor der Zukunft, so dass ich vom hier und jetzt vollkommen abgelenkt bin und die Schönheit des Lebens dadurch nicht wahrnimmst. Vergangenheit bedeutet Schmerz, Zukunft bedeutet Angst.

Wenn Du jetzt denkst die Drogen, die der nimmt will ich auch, ich bin absolut nüchtern, also bis auf mein Antidepressivum und meine Diabetes-Medikamente und ich denke nicht, dass das Zeug bewusstseinserweiternd ist.

Ich habe schon eine Menge gelernt. Ich lerne noch mir selbst zu vergeben und ich werde auch ihr vergeben, denn ich habe sie geliebt und sie hat es verdient. Ich bin nur noch nicht soweit es schon abschließen zu können, dafür stehen mir meine Emotionen zu sehr im Weg. Mir tut das Schreiben gut. Die Depressionen sind erstmal wieder im Griff.

Danke <3

Und danke für alles Engel Du warst ein wichtiger Teil meines Lebens.

Om mani padme hum

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