
Seit meiner Trennung vor knapp 8 Monaten lerne ich Selbstliebe und unheimlich viel über mich selbst und andere Menschen und ihre Probleme mit dem Leben. Und ich bin viel mit jungen Menschen in Kontakt, was mir unheimlich gut tut. Viele junge Menschen sind so voller Energie und Lebenslust und haben teilweise so starke Hindernisse in ihrem Leben, was aber auch teilweise mit der Erwartungshaltung und den Umständen zu tun hat, die einem die Gesellschaft auferlegt. Und nicht zuletzt die ewige Politik der Angst, die dafür sorgt, dass viele junge Menschen in einem Dauerstress leben, weil sie Zukunftsangst haben. Und niemand nimmt sie ernst und das war früher nicht anders. Die junge Generation wird nie von der Politik und Gesellschaft ernst genommen. Und wenn die junge Generation in dem Alter angelangt ist, dass sie Politik und „Meinung“ vertreten, sind sie in der Regel so vom Leben verbittert, dass sie vergessen haben wie es ist jung im Kopf zu sein.
Unsere „Leistungsgesellschaft“ fördert negativen Egoismus, weil es nur um Arbeit und Konsum geht. Und wenn Du weder das eine, noch das andere leisten kannst, wirst Du ausgeschlossen. Egal ob Du alt oder ein Pflegefall bist, arbeitslos, Sozialfall, chronisch krank oder behindert oder alleinerziehend. Du wirst marginalisiert. Du kannst nicht arbeiten, du kannst nicht konsumieren, Du gehörst nicht dazu. Nur das Problem der ganzen Sache ist Diese Form der Gesellschaft macht die Menschen erst krank.
Ich kann die Welt nicht retten
Und die Welt will auch nicht gerettet werden. Die Menschen hängen viel zu sehr in diesem System fest, in dem die Reichen immer reicher werden und die Armen, immer ärmer. Mitgefühl und Empathie und vor allem ein Wir-Gefühl ist quasi in unserer Gesellschaft nicht vorhanden. Und die Mittelschicht, die so viel dafür sorgt, dass der Motor läuft, also unsere Wirtschaft wird schön dadurch manipuliert, dass man den armen Menschen die Schuld gibt, statt denen, die die Entscheidungen treffen.
Ich mag vielleicht nicht die Macht haben, etwas am „System“ zu verändern. Aber ich kann alles, was in meiner Macht steht tun, um zumindest meinem Umfeld gut zu tun und den Menschen gut zu tun, die meinen Blog lesen oder meine Musik hören.
Selbstliebe und Egoismus

Wir werden dazu erzogen, dass Egoismus etwas Schlechtes ist, auf der anderen Seite seit Kindesbeinen dazu gezwungen uns mit anderen zu vergleichen, besser zu sein, leistungsfähig zu sein und zu gewinnen. Und wenn Fehler gemacht werden, sollen wir dazu stehen, werden aber – wenn wir das tun – werden wir dafür bestraft. Und das zwingt uns dazu Egoistisch zu sein und zu lügen. Und viele Menschen kommen damit nicht klar, ertränken ihre Probleme in Alkohol, billiger Unterhaltung als Ablenkung oder Cannabis. Und es endet damit, dass viele Menschen psychisch krank oder abhängig werden und dabei vergessen, dass Selbstliebe der Schlüssel zum glücklich sein ist. Weil das nicht gewollt ist, denn Selbstliebe macht unabhängig. Und das ist nicht gewollt.
Glück ist eine Entscheidung
ich weiß nicht, wie oft ich in letzter Zeit gehört habe, dass tolle Menschen zu mir gesagt haben, dass sie für die Dinge, die sie glücklich machen keine Zeit haben. Früher war ich der Meinung: „keine Zeit heißt keine Lust“. Das ist in manchen Bereichen durchaus legitim zu sagen, nämlich, wenn man „keine Zeit“ als Ausrede benutzt, um sich mit jemandem zum Beispiel nicht zu treffen, den man nicht die Wahrheit sagen möchte, um ihn nicht zu verletzen oder keine Diskussion zu haben. Dann hat man im Leben andere Prioritäten, die einem selbst wichtiger sind. Ich verurteile Menschen, nicht, die andere nicht verletzen wollen. Aber manchmal wäre es einfacher, direkt zu sagen: „ du ich hab keine Lust, mich mit dir zu treffen“. Das mag dem anderen erst mal weh tun, aber er wird es verstehen und verarbeiten.
Aber Ich sehe eben auch, dass es viele Menschen gibt, die vor lauter Arbeit, weil das Leben so teuer ist, überhaupt nicht mehr die Möglichkeit haben, Zeit für sich zu finden und für die Dinge, die wirklich wichtig sind, im Leben. Und das ist zu aller erst man selbst. Es wird so häufig erwartet, für andere Menschen da zu sein, seine Pflicht zu erfüllen, schön zu sein, jung zu sein, leistungsfähig zu sein, dass viele Menschen überhaupt nicht mehr in der Lage sind, achtsam mit sich selber umzugehen und das macht unglücklich.
Ich habe ADHS und erlebe alle Gefühle wahnsinnig intensiv. Vor allem aber Ablehnung. Und als People Pleaser fällt mir das schwer. Grundsätzlich möchte ich, dass es allen Menschen gut geht, ganz besonders natürlich den Menschen in meinem Umfeld. Und wenn es dann Menschen gibt, die die meine Liebe nicht möchten, hab ich wirklich Schwierigkeiten, das zu verstehen. Und damit meine ich keine Frauen, in die ich mich verliebe, sondern z. B. Menschen, denen ich ansehen kann, dass es ihnen nicht gut geht, die aber nicht wollen, dass man sie darauf anspricht. Well.
Ich gehe Dienstags und Mittwochs immer singen, wenn ich kann und meine Gesundheit das zulässt. Und danach bin ich immer total aufgedreht, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich eben neurodivergent bin und immer so viele ungefilterte Reize und Emotionen auf mich einprasseln und weil ich sehr empathisch bin, fühle ich halt auch die Gefühle der Menschen, mit denen ich mich unterhalte oder interagiere. Und das muss ich wahrscheinlich immer noch verarbeiten. Und natürlich meine eigenen Gefühle und Gedanken, die bekanntermaßen bei ADHS ein echtes Chaos sind, vor allem auch noch, weil der viele Austausch und die Musik meine Kreativität triggert.
Und dann liege ich nach so einem Abend im Bett und rekapituliere, lasse Gedanken und Gefühle fließen. Und bekomme Ideen und treffe Entscheidungen.

Love is the answer
Ich habe in meinem Leben viel gelitten. Vor allem unter Ablehnung und Einsamkeit. Und gerade die letzte Trennung hat mich ordentlich durchgeschüttelt und dafür gesorgt mich und meine Entscheidungen und Glaubenssätze zu überdenken. Sehr schnell begriff ich drei Dinge. Die Schlüssel zum glücklich sein sind Selbstliebe, Liebe und das Leben im hier und jetzt. Ich persönlich halte Liebe für die treibende Kraft. Ich gehe davon aus, dass – wäre ich finanziell reich -, dass man mich und meine Gedanken als exzentrisch bezeichnen würde. Da ich aber mittlerweile am unteren Ende der finanziellen Nahrungskette stehe, halten mich die meisten wohl für einen Spinner. Und da das anderen neurodivergenten Menschen ebenso geht, bezeichnen wir uns selbst als bekloppt. Und das ist okay.
Ich trage unheimlich viel Liebe in mir und nachdem ich gelernt habe wie Selbstliebe funktioniert, möchte ich anderen gut tun und meine Liebe weitergeben, damit andere Menschen auch glücklich sein können. Ich mache das über schöne Gespräche, Komplimente, Umarmungen, Rat & Hilfe und Interesse für andere Menschen. Aber auch mit Respekt, wenn andere Menschen ihre Distanz oder Wünsche haben, die es zu berücksichtigen gilt.
Selbstliebe bedeutet für mich einerseits achtsam mit mir selber umzugehen, mich nicht mehr mit anderen Menschen zu vergleichen und zu akzeptieren, wer ich bin. Und ich mag, wer ich bin, ich liebe, wer ich bin. Ich muss nicht in irgendein Raster passen, ich habe es nicht nötig, mich vor irgendjemandem zu rechtfertigen, außer vor mir selbst und da ich mit mir und meinen Einstellungen im Reinen bin, ist das in der Regel nicht notwendig. Der Weg dahin war gepflastert, von extremen Selbstzweifeln. Und natürlich ist der Weg zur Selbstliebe noch nicht beendet, ich arbeite ständig daran, denn natürlich sorgen auch die Rückschläge dafür, dass ich mich selber wieder infrage stelle. Aber ich sehe das tatsächlich als Prozess. Und seitdem ich das lebe, passieren viele wunderbare Dinge in meinem Leben. Es geht also bergauf. Und das ist für mich ein großer Schritt in Richtung Glück.
Andererseits bedeutet es eben auch radikale Akzeptanz. Manche Dinge kann man nicht ändern, sondern nur aus einer anderen Perspektive betrachten, oder man muss sie eben einfach akzeptieren. Und auf das hab ich in den letzten Monaten gelernt.
Das Ergebnis daraus ist, dass ich mich genauso verhalte, wie ich bin. Ohne Filter, ohne den Versuch, mich irgendwo einzufügen und irgendjemandem zu gefallen. Ich will zu 100 % authentisch ich sein. Ich habe keine Lust mehr auf meine Masken, die haben mich nur unglücklich gemacht. Ich bin, wie ich bin und wer ich bin und ich liebe, wer ich bin und wer nicht damit klarkommt, mit dem muss ich mich nicht umgeben. Warum auch? Das Leben ist zu kurz, um es mit negativen und schlechten Menschen zu verbringen das gleiche gilt für Gedanken. Das Leben ist zu schön und zu wertvoll, als es ständig nur mit Negativität zu verbringen. Das bedeutet nicht, dass man Negativität aus seinen Gedanken verdrängen soll. Aber In der Regel sind Probleme nur eine Frage der Einstellung oder Betrachtungsweise.
Ich hatte z. B. immer furchtbare Angst vor dem finanziellen Ruin, habe mir ständig Sorgen gemacht, hatte Existenznöte. Und jetzt lebe ich unterhalb des Existenzminimums – noch – und habe aufgehört, mir Sorgen zu machen. Ich lebe, ich habe ein Dach über dem Kopf und genug zu essen und ich kann Musik machen und singen und viele andere Dinge tun, die mir Freude bereiten. Und alles andere regelt sich. Und wenn ich mir halt keine Vorhänge leisten kann, muss ich entweder sparen oder eben darauf verzichten. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, wie zum Beispiel die Umarmung eines lieben Menschen. Das ist viel mehr wert, als Geld auf der Bank. Ich liebe Minimalismus, weil ich so chaotisch in meinem Kopf bin, dass ich eben auch chaotisch bin, wenn es um das Thema Ordnung geht und durch den Minimalismus bekomme ich das in den Griff. Als ADHSler hat man nämlich auch so eine Sammelwut. Jetzt habe ich nichts bis auf ein paar Dinge, die mir wichtig sind, weil sie mir helfen glücklich zu sein. Und genau darum geht es. Wir konzentrieren uns viel zu häufig auf die Dinge, die wir nicht haben, statt die Dinge wert zu schätzen, die wir haben. Ich hab früher nie begriffen und jetzt ist es mir klar.
Und ich lerne und lerne und lerne. Und all das will ich jetzt auf diesem Blog hier mit Dir teilen, denn ich freu mich über jeden, der meinen Blog liest, und inzwischen weiß ich ja, dass es tatsächlich einige tun. Und genau das will ich auch mit meiner Musik tun. Ich hab viele Gedanken in meinem Kopf, viele Ideen, viele Diskussionen und massenhaft Gefühle. Und ich habe viel in meinem Leben gelernt, auch mit Dingen umzugehen, mit denen viele Menschen noch riesige Probleme haben. Und das will ich mit dir teilen. Vielleicht kann ich ja auch dir dabei helfen, dich selber zu lieben und glücklich zu werden.
Heute ist Donnerstag, der 10. April 2025 und es ist 14:24 Uhr. Du bist ein wunderbarer Mensch. Hab einen schönen Tag, Du bist nicht allein. ❤️