
Nachdem es mir heute morgen und die letzten Tage mal wieder viel zu oft so ging und ich wieder heftigsten Liebeskummer hatte, hat heute dann doch endlich mal wieder meine Vernunft überhand genommen und ich bin nach einer viel zu kurzen Nacht (wie ich auch an dem gleich folgenden Video sehen konnte) einfach heute morgen aufgestanden und bin produktiv geworden.
Ich hatte bereits gestern festgestellt, woran es liegt, dass meine Gesangsaufnahmen immer so schief klingen. Es liegt an den Kopfhörern. Bislang habe ich immer so aufgenommen, dass ein Ohr vom Kopfhörer bedeckt und eines frei war und da habe ich keinen geraden Ton rausbekommen. Zudem hatte ich die letzten Tage wirklich böse Halsschmerzen, weil ich trotzdem singen wollte und natürlich dadurch, dass ich dachte ich strenge mich zu wenig an meine Stimme vollkommen überfordert habe. Vor allem letzten Freitag, als ich erst den ganzen Tag versucht habe einen Song einzusingen und nach Stunden der Überanstrengung frustriert aufgegeben habe. Nur um dann Abends zu meinem Singkreis zu gehen, wo ich dann auch wieder drei Stunden gesungen habe. Naja, die Halsschmerzen waren vorprogrammiert.
Heute habe ich dann versucht mit meinem neuen Wissen wieder Musik einzusingen und dann habe ich festgestellt:
Es geht auch mit Kopfhörern
Mittlerweile bin ich ein ganz braver Sänger. Ohne 20 bis 30 Minuten einsingen mache ich nix mehr. Auch auf dem Weg zum Singkreis mache ich im Auto immer 20 Minuten warm singen. Und inzwischen habe ich auch die SOVT-Übungen total verinnerlicht. Ich habe auf YouTube eine total tolle Seite gefunden, wo es hunderte Videos zur Stimmbildung und Gesangsausbildung gibt. Ich verlinke das mal, es ist die Jacobs Vocal Academy. Ich nutze da verschiedene Videos zum einsingen, ausserdem mache ich vor dem warm singen auch erstmal Übungen, um meinen Körper aufzulockern und ich habe auch durch andere YouTube Videos unheimlich viel gelernt, was meine Haltung und auch die Lockerheit im Kopf anbetrifft. Inzwischen trainiere ich auch mit einem Strohhalm, dafür sind SOVT-Übungen bekannt. Also dass man die Gesangsübungen mit einen Strohhalm mit oder ohne Wasserglas ausführt.
Zu dem Video. Ich habe mich also heute erstmal um meinen Haushalt gekümmert, ein bisschen aufgeräumt und gespült und mir dann einen Tee gemacht. Ohne Tee kein (Ein)Singen, a) weil ich eben eine angegriffene Stimme habe, weswegen ich übernächste Woche auch zum HNO gehe und b) da ich beim Singen stark durch den Mund atme, was meinen Mund und Hals austrocknet. Und siehe da, heute habe ich alles richtig gemacht und viel weniger Halsweh und ich fühle mich gut, denn ich bin mit dem Ergebnis total zufrieden.
Klar, das ist jetzt noch weit weg von perfekt. Da muss noch einiges Nachgesungen und nachbearbeitet und abgemischt werden. Wenn man sich aber mal meine Gesangsvideos der letzten Monate anschaut, stellt man deutlich den Qualitätsunterschied fest. Und die Sache mit dem Strohhalm ist auch nochmal ein Quantensprung. Auf jeden Fall ist das Video nur ein Auszug von meinem Projektfortschritt.
Goodbye Stranger ist ein Song von Supertramp (von 1978!) und ich habe vor einiger Zeit beim Wandern plötzlich die Version von Greta Panettieri gehört und das hat mich von den Socken gehauen. Mein Musikgeschmack hat sich ja seit der Trennung etwas verschoben. Also nicht, dass ich die Sachen, die ich vorher gehört habe nicht auch teilweise noch gerne höre, aber meine Nice-Playlist, die ich jahrelang aufgebaut und gehört habe, kann ich nicht mehr hören, weil mich zu viele Lieder an meine Ehe erinnern und das ist schmerzhaft, denn mein Liebeskummer und meine Psyche sorgen schon genug dafür, dass ich Schwierigkeiten habe, da muss ich mir nicht auch noch das Leben extra schwer machen.
Ich weiß auch nicht, warum es die letzten Tage wieder so schlimm war, auf jeden Fall hatte ich ordentlich Schlafstörungen und mehrere Nächte, wo ich nur weinend einschlafen konnte. Und von der durchwachten Nacht hatte ich ja berichtet. Und vor allem von dem, was man nicht tun sollte, was ich getan habe. Typisch ich. Whatever. Heute morgen ging der Scheiss auf jeden Fall schon wieder los und dieses Mal habe ich mich entschieden dem nicht vollständig nachzugeben, weil mein Leben eigentlich nur noch um den Verlust meiner Frau geht. Ich würde ja sagen eat, heartbroken, sleep repeat, aber das mit dem Essen klappt im Moment so gar nicht.

Hurra, Schlaf- und Essstörung
Also nachdem ich wochenlang wirklich gut geschlafen habe, auch wenn es immer mal wieder Phasen gab, so waren die letzten Tage extra schlimm. Ich denke das liegt am Methylphenidat. Ich habe ewig einen bitteren Geschmack im Mund und ich habe überhaupt keinen Appetit. Also gar keinen mehr. Irgendwann kommt dann der Hunger, der wird dann von mir auch ein paar Stunden ignoriert und irgendwann mache ich mir dann zähneknirschend irgend etwas zu essen, weil meine Magengeräusche mir sonst die Tonaufnahmen versauen 😆.
Aber ich habe halt gar keine Lust zu essen. Und ich muss auch ehrlich gestehen, dass mir mein Gesicht im Moment nicht gefällt. Ich sehe übermüdet, krank und depressiv aus. Okay, stimmt ja auch alles, aber sonst „strahle“ ich innerlich, dieses Strahlen ist im Moment nicht da. Aber das liegt auch an meiner inneren Einstellung. Ich muss momentan extrem an dem Thema Selbstliebe arbeiten, schaffe aber das nicht richtig, also mache ich die kleine Version, die geht, positive Affirmationen. Ich stelle mich also z. B. vor den Spiegel und sage mir, dass ich stolz bin, was ich heute geschafft habe und wie schön ich singen kann und solche Sachen.
TW: Suizidgedanken
Denn ich bin ganz ehrlich, ich denke zu oft, dass ich sterben will. Ich plane keinen Suizid, aber ich habe ja immer, wenn ich mich nicht gut fühle Angst, Krebs zu haben (Hypochonder/Angststörung) und diese Angst habe ich damit im Griff, dass ich mir sage: „Ist doch eh egal, wenn ich sterbe, dann muss ich wenigstens nicht mehr leiden“ und offen gesagt wird mir das langsam doch ein bisschen zu viel. Das sind sogenannte passive Suizidgedanken und mit denen schlafe ich momentan jede Nacht ein. Da ich diese Gedanken aber auch tagsüber habe und das mein ganzes Leben bestimmt, habe ich heute dann entschieden mir einfach Zeit für mich zu nehmen, weil ich teilweise in Zwangshandlungen verfalle, die nur dafür sorgen, dass es mir immer schlecht geht.
Die Sucht nach ihr
Ich habe ja schon darüber berichtet, dass ich die Trennung von ihr empfinde, wie einen Zwangsentzug. Und ich habe ja auch festgestellt, dass ich nicht dazu bereit oder in der Lage bin sie loszulassen.

Und das belastet mich extrem. Denn zwei Dinge gehen mir ständig durch den Kopf. Auf der einen Seite erwische ich mich immer noch dabei, dass ich unbedingt ihre Aufmerksamkeit haben will. Das ist das Ergebnis jahrelanger Indoktrination durch sie und selbst belügen durch mich und meine ADHS. Ich habe immer nach Bestätigung von ihr gelechzt. Und in meinem Kopf habe ich immer tausende von Dingen nur für sie getan.
Wenn ich Musik gehört habe, habe ich immer davon geträumt, dass ich irgendwann, z. B. auf der Silberhochzeit sie mit einer Gesangseinlage überraschen will, dieses Mal im großen Stil (also mit Band und so). Oder ich wollte ihr immer eine Freude machen, wenn ich gekocht habe oder wenn ich was eingekauft und ihr etwas besonderes gekauft habe, so Kleinigkeiten, mit denen ich sie glücklich machen wollte. Und das ist halt auch eines von vielen Dingen, mit denen ich jetzt zu kämpfen habe. Ich weiß gar nicht, wie ich für mich selbst leben soll, weil ich es mir zur Aufgabe gemacht hatte für sie zu leben, als meinen Dopaminlieferanten.
Und dadurch sind für mich halt alltägliche Dinge alle mit ihr verknüpft und sobald ich mich nicht mit irgend etwas ablenke, geht es mir sofort schlecht. Wie bereits öfter erzählt, z. B. wenn ich spüle oder Wäsche wasche. Im Endeffekt kann ich sagen 2 von 3 Mal, wo ich spüle, heule ich auch. Naja und ich heule bei Filmen und Serien, sobald es um Liebe, Freundschaft oder ähnliche Dinge geht und natürlich auch bei Musik, die ich höre, die ich mit ihr verbinde. Wobei ich im Endeffekt fast jedes Lied mit ihr verbinde, weil ich das jahrelang getan habe.
Und sie lebt ihre 2. Pubertät aus
Tja und bei ihr habe ich das Gefühl, sie geht jetzt in die Vollen. Von der sexuellen Aktivität mit ihrem Dom und wer weiß wem noch mal abgesehen, ist sie ständig auf Partys und anderen Aktivitäten unterwegs. Für mich ist das natürlich als wenn sie mir den Spiegel vorhält in der Art: „Guck mal, wie toll es mir jetzt geht, wo ich frei von Dir bin“. Und im Umkehrschluss quält sie mich weiter damit, dass sie mir auf meine E-Mails nicht oder extrem spät antwortet und auf alles, was über Klärungsbedarf hinausgeht nicht eingeht. Naja, sie ist halt gemein. Whatever.
Auf jeden Fall kann es so für mich nicht weitergehen. Da ich aber alle möglichen Aktivitäten nur als Ablenkung betrachte, die halt, wenn ich sie nicht mache dafür sorgen, dass ich direkt wieder ins Loch falle, muss ich nun andere Dinge tun und lernen zu leben. Und das habe ich jetzt mit der Musik tatsächlich begonnen. Denn das macht mich tatsächlich glücklich und ausgeglichener. Trotzdem habe ich halt immer diesen Gedanken im Kopf, dass ich nicht weiß, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Und ich fühle mich als Verlierer und verstoßen und eben all meiner Selbstsicherheit beraubt.
Gegenmaßnahmen
Also habe ich angefangen Dinge zu tun, um mich aus meiner Komfortzone (die momentan vor allem daraus besteht mir selber weh zu tun) heraus zu bewegen. So habe ich mich am Freitag total spontan mit einer alten Freundin getroffen, die ich das letzte Mal vor 6 Jahren, also bevor wir nach Celle gezogen sind, getroffen habe. Und Mann hat das gut getan. Meine Freundin J. hat auch ADHS, allerdings unbehandelt und ist drogenabhängig, anders kann man das nicht sagen. Und sie redet etwa 3 bis 4 Mal so schnell wie ich und driftet wirklich ständig ab und hat Stimmungsschwankungen im Sekundentakt. Dagegen bin ich tatsächlich echt gemäßigt. Und das will was heissen, denn ich wette allen Menschen, die in den letzten 6 Monaten mit mir zu tun hatten, bluten inzwischen die Ohren und brennen die Augen von meiner Wortgewalt.
J. ist ebenso kreativ wie ich und genau wie Dr. K auch eine Person, die meine Gefühlswelt komplett nachempfinden kann und ich ihre. Und obwohl das anstrengend ist, denn wenn zwei hyperaktive ADHSler aufeinandertreffen fühlen sich beide immer so, als würden sie nie zu Wort kommen und es macht einen kribbelig, wenn die Person abdriftet oder plötzlich mitten im Gespräch aufsteht und etwas macht, was ihr gerade in den Sinn kommt. Auf der anderen Seite lache ich dann innerlich, weil ich denke: „Das bin ja so ich“. Und genau das tut gut. Verstanden zu werden.

#adhdworlddomination
Und das ist ja mein Hauptproblem. Das ich immer denke, dass mich niemand versteht und keiner liebt. Und das ist falsch. Zum einen versteht mich jeder ADHSler und Autist, den ich bislang kennengelernt habe und meine Freundin Dr. K. hat mir letztens deutlich gesagt, dass ich geliebt werde. Und ich bin froh, dass ich sie in meinem Leben habe, wenn auch nur virtuell also über Social Media und Messenger. Aber ich glaube auch, dass ich es ohne sie nicht geschafft hätte. Denn ehrlich gesagt habe ich mich vollständig aufgegeben. Und ich habe auch keinen Ausweg mehr gesehen. Ich kämpfe zwar immer dagegen an die Suizidgedanken zuzulassen, aber ich habe eben auch Angst diesen Kampf zu verlieren. Denn als ich meiner Frau gesagt habe ich könne ohne sie nicht leben, da meinte ich das ernst. Ich weiß aber auch, dass es falsch ist einem geliebten Menschen so eine Last aufzuladen. Aber ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen. Ich wollte ihr damit einfach nur unbedingt klar machen, wie wichtig sie mir ist. Nur leider bin ich ihr nicht wichtig.
Dating
Ich habe mich jetzt zumindest soweit dazu geöffnet, wieder die Möglichkeit in Betracht zu ziehen wieder zu daten. Ich bin nicht wirklich bereit dazu, wenn ich ehrlich bin, weil mein Herz und meine Gedanken einfach noch zu sehr an sie gebunden sind. Aber auf der anderen Seite weiß ich auch, dass ich ihr egal bin. Und wenn ich morgen tot umfalle, ich denke das juckt sie nicht. Im Gegenteil, wahrscheinlich wäre sie froh, mich aus der Welt zu haben, vor allem finanziell, weil das ja offensichtlich das Einzige ist, was sie überhaupt juckt. Ja auch das tut weh.
Aber gut, was habe ich erwartet. Sie konnte nie über ihre Gefühle reden. Und inzwischen denke ich, dass sie keine hat. Zumindest nicht so wie ich. Und sie konnte ja schon immer gut abschließen. Wenn sie sich dazu entschlossen hatte, dann war da auch kein Weg zurück. Das hat sie schon immer so gemacht. So wie sie damals gesagt hat, dass in ihrem Herzen nur Platz für mich ist, hat sie mich ebenso eiskalt da rausgeworfen. Entscheidung getroffen, erledigt. Und da kann ich bitten und betteln, für mich ist kein Platz mehr in ihren Gedanken, zumindest kein positiver. Auch das tut mir unheimlich weh, weil es mir natürlich komplett anders geht. Obwohl ich tausend Gründe dagegen hätte. Ich bin einfach enttäuscht, verletzt und einsam und fühle mich furchtbar weggestoßen und mein Vertrauen missbraucht. Und ich finde es einfach gemein und unfair, wie sie das ganze durchzieht. Und da schwanke ich ständig zwischen Trauer, Wut und Verzweiflung. Und es ist gut, dass ich so weit weg gezogen bin. Und es ist auch tatsächlich gut, dass sie so mit mir umgeht, irgendwann wird auch mein Herz begriffen haben, dass sie mir nicht gut tut.
Herausforderung: Leben
Tja und diese Lebensfragen, die mich täglich umtreiben:
- Warum kann ich kein Glück empfinden?
- Warum kann ich keine Freude empfinden?
- Was soll ich mit meinem Leben anfangen?
- Wie komme ich aus diesem Loch raus? Und vor allem
- warum tue ich mir selber weh
Über das letzte habe ich zwei Lieder geschrieben: Einmal auf Deutsch, einmal auf englisch. Und ich habe inzwischen 81 Musikstücke produziert und verworfen, die ich langfristig aber mit Text füllen will. Hammer. Denn dazu kommen ja noch 8 oder 10 Musikstücke, die noch vernünftig eingesungen werden wollen, denn im Endeffekt habe ich erst zwei Musikstücke veröffentlich, wobei ich keins davon mag, weil ich es nicht so eingesungen habe, wie ich wollte. Also: Es gibt viel zu tun.
Dass ich Glück und Freude nicht empfinden kann liegt an meiner Angst vor Ablehnung. Das weiß ich inzwischen. Sobald auch nur das geringste Gefühl von Freude aufkommt, springt sofort etwas an, was dafür sorgt, dass es mir schlecht geht. Bloß nicht den Moment genießen. Das führt im Endeffekt dann dazu, dass ich in Depressionen versinke und den Tag nur auf dem Bett verbringe und Doomscrolle und immer wieder versuche nach ihr zu sehen. Was ich mit meinem Leben anfangen soll, weiß ich tatsächlich nicht. Nur, dass es so nicht weitergehen kann. Die Perspektivlosigkeit macht mich fertig. Wie schon die letzten Jahre, nur dass ich jetzt eben keine Person habe, die mich stützt. Und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll. Und das zieht mich dann noch tiefer ins Loch.
Und ich will keine neuen Partnerin in diesem Zusammenhang. Weil ich Angst habe, wieder den gleichen Fehler zu machen. Also mich so stark an eine Person zu binden, dass ich sie zu meinem Lebensinhalt mache, statt mich selbst dazu zu machen. Aber ich glaube, ich muss mich auch erst einmal selber richtig kennenlernen, denn so langsam hab ich das Gefühl, dass ich über die ganzen Maskierungen das Gefühl für mich selbst verloren habe. Was bedeutet, ich weiß gar nicht wer ich wirklich bin. Und wie soll ich mich da selbst lieben, geschweige denn mich zum Hauptdarsteller in meinem eigenen Leben machen. Im Endeffekt und auch da wiederhole ich mich, vegetiere ich nur vor mich hin. Ich überlebe. Ich lebe nicht. Und ich mache auch kaum noch Dinge, die mir gut tun.
Naja, deswegen habe ich auf jeden Fall angefangen über das alles nachzudenken und aktiv zu werden. Ich lege z. B. das Handy immer mehr weg, damit ich das nicht andauernd in der Hand habe. Ich habe den Arztmarathon angestoßen, der ja nächste Woche so richtig losgeht. Und ich habe angefangen aktiv Therapeuten rauszusuchen und zu kontaktieren. Denn ich brauche definitiv Hilfe von aussen. Ich bin auch mal gespannt, ob die Selbsthilfegruppe nächsten Monat weitergeht.
Tja und dann wäre da das Thema Geld. Gut. Der Vorteil meiner Essstörung ist. Wer nichts isst, der muss auch nichts einkaufen. Aber so kann das ja auch nicht weitergehen. Und mir stehen noch ein paar teure Monate bevor. Das Auto und das Motorrad müssen zum TÜV, das Auto sogar nächsten Monat und ich habe Angst, dass etwas sein könnte und ich nachher eine Reparatur machen müsste, die ich nicht finanziert bekomme. Das gleiche gilt fürs Motorrad, aber das ist erst im Juni dran. Beide bräuchten auch einen Ölwechsel.
Und im Endeffekt reicht mein Geld nicht zum Leben. Es mag sein, dass wenn ich die Schulden nicht hätte, ich mit dem Geld auskäme. Aber mehr als Überleben ist mit Grundsicherung nicht drin. Im Endeffekt kann ich mir Dinge, wie großartige Unternehmungen, also Kino, Motorradtouren und sogar die Fahrten zu Spieleabenden, Tanzen und Co. einfach nicht leisten. Und da verstehe ich dann auch meine Nachbarn. Der eine ist Alkoholiker, malt den ganzen Tag und verlässt kaum das Haus. Der andere hat wenigstens eine Freundin, aber ich glaube die beiden machen auch nicht viel ausser Fernsehen und quatschen. Und im Endeffekt ist das eben das Leben der Unterschicht, zu der ich halt jetzt auch gehöre. Ausgestoßen aus der Gesellschaft, weil man keine Möglichkeit der Teilhabe hat.
Deswegen kann ich auch nicht einkehren, wenn meine Wandergruppe das will. Und ich kann auch nicht tanzen gehen, weil ich mir den Eintritt nicht leisten kann. Und ehrlich gesagt fühle ich mich nicht in der Lage einen Job auszuüben, nicht einmal einen Minijob. Ich weiß, ich kann ne Menge. Und ich arbeite mich auch schnell in Dinge ein. Aber ich weiß auch, wie schwer ich es habe. Gerade die Thematik zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein und das regelmäßig bereitet mir am meisten Probleme.
Tja und das Ende vom Lied sehe ich schon auf mich zukommen. Ich stehe kurz vor dem finanziellen Exitus und ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll. Ich meine ich habe Ideen. Aber dann kommt wieder das Problem mit den Depressionen und dem Liebenskummer. Im Endeffekt heule ich jedes Mal, wenn ich mich aus dem Haus bewege, egal ob ich einkaufen gehe, zu einer Freundin fahre oder zum Spieleabend oder singen. Ich heule dauernd und nur noch. Und am liebsten bin ich zu Hause und lenke mich ab. Und meistens bin ich froh, wenn ich dann so müde irgendwann zwischen 1:00 und 5:00 Uhr bin, dass ich in den Schlaf sinke.
Warum also tu ich mir selber weh?
Ich weiß nicht, warum ich sie nicht loslassen kann. Ich habe null Ahnung. Im Endeffekt habe ich Tage, da hänge ich nur am Handy und versuche sie auf irgend einem Social Media zu erhaschen. Und wenn sie dann etwas postet, dann geht es mir grottenschlecht. (Und manchmal denke ich das macht sie absichtlich, denn früher hat sie ja auch kaum auf Social Media gepostet, das war meistens ich). Und mir geht es dann tagelang schlecht. Deswegen wundert es mich auch, dass es mir heute eben nach heute morgen mal den ganzen Tag relativ gut ging. Aber warum mache ich das? Warum habe ich diesen wahnsinnigen Drang noch an ihrem Leben teilhaben zu wollen, obwohl sie das ganz und gar nicht will. Und warum lechze ich förmlich danach Dinge zu sehen, die mich so sehr verletzten?
Ich weiß, dass ich unter ADHS-Medikation nur Extreme fühle. Und eigentlich nur negative Extreme. Also Verzweiflung, Trauer und Wut. Aber warum forciere ich das? Warum kann ich nicht „einfach“ sagen: „Sie ist ein Arschloch, die Beziehung ist beendet, sie kommt nie wieder und sie war auch nicht der Mensch, der Du dachtest, dass sie ist. Und den Menschen, den sie jetzt darstellt kannst Du eh nicht leiden. Außerdem tut sie Dir absichtlich weh, quält Dich und versucht Dich zu zerstören. Also lass sie los und zwar richtig.“
Puh. Keine Ahnung. Ich lebe halt immer noch im Kopf mit der Vorstellung von ihr, die ich mir erschaffen habe. Aber tatsächlich hat mein Verstand da keine Macht und ich heule immer noch meiner eigenen Schöpfung hinterher. Scheiße. Naja, Einsicht soll ja der erste Weg zur Besserung sein. Irgendwann werde ich das schon schaffen. Ich hoffe nur, dass das jetzt nicht noch Jahre anhält, denn so lange ich das so lebe, werde ich niemals aufgeschlossen sein für etwas Neues. Und ganz ehrlich? Irgendwann ist es auch zu spät und ich habe Angst so ein verbitterter alter Mann zu werden oder so ein Eigenbrötler. Klar es ist angenehm so zu leben, dass man niemand gegenüber eine Verpflichtung hat. Aber mir fehlen Gespräche und Körperkontakt. Und mir fehlen Liebe und Zärtlichkeit.
Sei gespannt auf meine Songs. Ich glaube die sind echt gut.
Heute ist Montag, der 17. Februar 2025 und wir haben 0:49 Uhr. Mein jüngster Sohn hat heute Geburtstag und wird 24. Und ich bekomme heute einen Finger in den Popo. Urologe steht an.
Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart <3