
Über diesen Text kann sich meine Ex und ihre Stalker wieder freuen.
Heute Nacht habe ich außergewöhnlich lange geschlafen. Über zwölf Stunden. Ich war aber auch platt. Mittwoch der WDR beim Liveband Karaoke, Freitag erst „Date“ mit meines Bandfreundin „Masha“ auf einer Veranstaltung zur Unterstützung des Vereins in dessen Räumlichkeiten wir mit unserer Band proben. Und das war gar nicht so meine Musik. Baby-Techno nannte meine Freundin J. das. War nicht meins, trotzdem musste ich 5 Stunden aushalten. Vor der Tür, wo auch ein paar andere Gäste saßen und quatschten. Cooles Klientel, alle linksalternativ, ein Publikum, was ich bislang vor allem aus den sozialen Medien kannte, nun also live. Ich hatte tolle Gespräche.
Danach dann noch zum Jimijam ins Session und wow war das geil. Ich habe wieder einige tolle Menschen kennengelernt und alte Bekannte wiedergetroffen. Dieses Mal kam ich erst spät zum Jammern, da die Musik anfänglich nicht meins war, dafür habe ich mich mit einem Metal-Drummer angefreundet und einer Profi-Tänzerin, die interessanterweise ein eigenes Album auf Spotify hat, dessen erstes Lied mich das ganze Wochenende nicht mehr losgelassen hat. Ein Bossanova. Und gestern 6 (!) Stunden Probe mit meiner anderen Band, nach der der Bandleader unzufrieden war (aber zum Glück nicht mit mir) auch deshalb, weil einige nicht zu Hause üben.

In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich, wenn es hoch kommt, 2 – 3 Stunden geschlafen. Einerseits, weil ich nach solchen Veranstaltungen mit vielen Eindrücken einfach aufgedreht bin und weil ich mich die halbe Nacht halb tot gehustet habe. Ich habe Mittwoch mit dem Nase spülen aufgehört, nachdem mir ein Sänger erzählt hatte, sein HNO habe ihm dringend abgeraten das zu tun bei einem akuten Infekt der Nasennebenhöhlen.
Nach der langen Bandprobe war ich fix und fertig und ich hatte so richtig Hunger. Bereits auf dem Rückweg überkam mich Liebeskummer/Trennungsschmerz/Sehnsucht/Selbstmitleid und Gedanken an meine Ex. Also habe ich den halben Rückweg geweint. Zu Hause angekommen, habe ich erst einmal gegessen und bin dann so oft eingenickt, dass ich vollkommen erschöpft schlafen gegangen bin. Und dann habe ich mit Unterbrechungen 12 Stunden geschlafen und ich meine danach sogar nochmal zwei Stunden. Und ich habe mehrfach von ihr geträumt. Alles mögliche. Auf jeden Fall wachte ich total depressiv und traurig auf. Ich hatte Hunger, konnte aber nicht aufstehen, weil ich mich so matt und antriebslos gefühlt habe. Gegen 12:30 Uhr zwang ich mich aufzustehen und mir Frühstück zu kochen aus den Resten vom Vorabend. Dabei überfiel mich der Liebeskummer und das Vermissen wieder. Und ich hatte keine andere Chance als mich dem zu ergeben und die Traurigkeit zuzulassen.
Gestern (inzwischen haben wir 01:22 Uhr) war die Trennung genau 9 Monate her und da ich viele neue Menschen kennengelernt habe, habe ich natürlich auch allen erzählt, was passiert ist. Und vermutlich kamen dadurch die Träume und der Liebeskummer und die Depressionen. Heulattacken hatte ich heute mehrfach. Nach dem Essen ging es erst einmal besser. Ich schaute Film und später wurde ich musikalisch aktiv. Dann schaute ich die Dokumentation zu Otto Waalkes und bin dann noch ein wenig musikalisch aktiv geworden (ein kleines Jazz-Projekt). Dass es heute mal wieder traurig war akzeptiere ich einfach.
Es war Sonntag, ich bin alleine, der Trennungstag wiederholte sich – die Trennung selbst war auch an einem Sonntag – da darf ich auch mal traurig sein. Denn trotz allem waren es für mich auch viele schöne Momente, die mir fehlen. Ich habe sie halt wirklich geliebt und gedacht sie sei die Eine, die so ist, wie keine. Und diesen Gedanken vermisse ich heute und auch sie. Schade. Schade vor allem, dass es bei mir nie eine saubere oder friedliche Trennung gibt. Und keine Beziehung hält. Sehr schade. Und sehr traurig. Und sehr schmerzhaft.
Morgen (also heute) ist Probe mit Masha und Band. Am liebsten würde ich mich mit Schokolade und Chips für ein paar Wochen im Bett verkriechen. Aber ich habe weder Schokolade, noch Chips. Also habe ich es schlau gemacht und mich morgen mit meiner Mutter verabredet. Die lässt keine Absagen zu und dann kann ich danach auch zur Probe fahren.
Heute Nacht geht es mir besser, als am morgen. Trotzdem denke ich heute öfter an sie. Und ich sehe es auch nicht ein mich abzulenken, weil ich glaube, dass dann der Verarbeitungsprozess noch länger dauert. Natürlich hatte ich auch wieder Suizidgedanken. Aber die lasse ich nicht zu. Es gibt zu viele Dinge, für die es sich lohnt zu leben.
Ich vermisse sie. Trotz allem. Und ich fühle mich einsam. Und das ist okay.
Heute ist Montag, der 19. Mai 2025. Ich singe in zwei Bands. Eine dritte und eine vierte wird noch dazukommen. Und das freut mich und das Singen macht mich glücklich. Und ich werde bestimmt nicht für immer einsam sein. Hab einen schönen Wochenstart ❤️


