
Die letzten 3 Tage waren schwer, sehr schwer für mich. Zum einen hat es mich am Wochenende schon wieder erwischt, Freitag auf Samstag Nacht wurde ich plötzlich wieder stärker krank, mein Husten plagt mich ja jetzt schon seit Monaten und inzwischen ist der richtig produktiv, also total verschleimt und ich habe zusätzlich das Gefühl, dass die Allergie das noch zusätzlich befeuert. Seit Montag bekomme ich Antibiotika. Ich habe mich dann geschont, war am Mittwoch dann doch spontan singen und wurde schon wieder enttäuscht, bereits den 2. Mittwoch hintereinander. Ich durfte nur zweimal singen und ich hätte deutlich mehr gebraucht.
Seit Dienstag nehme ich Elvanse, das letzte ADHS-Medikament, was noch nicht bei mir getestet wurde, und warum auch Cannabis verschreiben, das Vertrage ich ja und funktioniert bei mir super, seitdem ich auch weiß, welche Dosierung ich wirklich nehmen muss 😡
Naja, Elvanse ist anders. Und fast alle ADHS, die ich kenne, schwärmen davon. Endlich Kopf ruhig, endlich konzentriert arbeiten, hurra. Und bei mir? Bekloppter Andreas auf Koks. Mein Gehirn läuft die letzten vier Tage auf Hochtouren und weil ich nur Scheiße im Kopf habe, heißt das Scheiße hoch zehn. Hinzu kommt, das ist ein Amphetamin, also habe ich die letzten drei Tage vor heute insgesamt vielleicht 5 Stunden geschlafen. Zumindest von Mittwoch auf Donnerstag nur 1 Stunde, weil da mein Gehirn total gerannt ist. Mein Papa wurde am Donnerstag beerdigt und ich glaube, seit Dienstagnacht traure ich, und in dem Zusammenhang kam natürlich auch noch mal die ganzen Gefühle wegen meiner Trennung hoch und ich habe viel geweint. Durch den Schlafmangel hatte ich außerdem die letzten drei Tage Stimmungsschwankungen aus der Hölle. Also teilweise auch im Minuten Takt. Plötzlich war ich total albern, dann stinke sauer, dann total am weinen, dann wieder Mega produktiv und kreativ und dann wieder alles durcheinander. Was für ein Ritt.

Beerdigung

Donnerstagmorgen, fix und fertig nach nur 1 Stunde Schlaf. Aber Amphetamine regeln. Mein Körper war so richtig fertig, aber das Elvanse hat dafür gesorgt, dass ich das alles hinbekommen habe. Ich musste um 9:15 Uhr bei meiner Mutter sein, mein ältester Sohn hatte dort übernachtet, mein jüngster Sohn kam später, und dann fuhren wir auch schon zum Friedhof.
Die Beerdigung war toll, Es waren insgesamt 21 Menschen als Trauergäste da, wir hatten einen schwarzen Pastor, mit dem wir uns auch vorher schon getroffen hatten und der die Trauerrede gehalten hat, was der auch wirklich wunderschön gemacht hat. Und er hat auch mein Lieblingszitat von meinem Papa gesagt: „wenn du die Musik der jungen Leute nicht mehr verstehst, dann bist du alt“. Und es wurden drei Sinatra Songs gespielt. My way am Anfang, da haben wir alle mit den Tränen gekämpft, aber wirklich alle. Fly me to the Moon, was ich ja auch diese Woche kurz eingesungen hatte, mit verschleimter Stimme und ich weiß gerade nicht, was das dritte Lied war.
Danach ging es in ein Café in Troisdorf, was es dort schon ewig gibt und ich hab fast gegenüber von dort gewohnt und dieses Café noch nie gesehen. Es war richtig schön. Wir haben gequatscht. Alle haben irgendwie eine Story von meinem Papa erzählt, wir haben wirklich viel gelacht. Meinem Vater hätte das gefallen, weil er hatte immer einen sehr schönen Humor. Und meine Mutter war sehr glücklich, wie alles geklappt hat und ich auch. Das war auf jeden Fall eine Beerdigung, die meinem Papa würdig war. Ich habe immer gedacht, dass ich auf der Beerdigung meines Vaters entweder singe oder spreche. Aber so war es auch vollkommen in Ordnung. Und meine Mutter war glücklich, und darauf kommt es an. Das Blumenbouquet war auch ganz wunderbar und sogar mein Onkel, der sonst immer so ein bisschen an mir rumstichelt, war total lieb, was ich aber auch nicht wusste, ist, dass die beiden sich auch sehr nahe waren, weil er neun Jahre alt war, als meine Eltern sich kennen gelernt haben. Und mein Papa war ja immer cool, vor allem auch mit jungen Menschen. auch eine Seite, die ich sehr an ihm geliebt habe und die ich auch so lebe, denn mein neuer Freundeskreis ist irgendwo zwischen 22 und 40. Ich mag junge Leute, denn einerseits bringen Sie neue Ideen und ich muss auch ehrlich gestehen, dass mir die Lebensweise der Generation Z und ihre Erwartungen an die Gesellschaft und die Arbeitswelt mir deutlich besser gefällt als meiner Generation oder der Millennials, die ja im Endeeffekt auch schon assimiliert sind.
Schlafmangel und Wirkung
Auf jeden Fall war das alles sehr herausfordernd die letzten Tage. Der wenige Schlaf, die Stimmungsschwankungen, der Effekt von dem neuen Medikament, mein verschleimter Husten, die Nase, die dicht ist, die Beerdigung und die Gefühle meiner Mutter und meiner Söhne all das hat mir sehr zu schaffen gemacht.
natürlich habe ich auch wieder viel über meine Ex nachgedacht, über die Trennung über die Zeit mit ihr und alles, was in den letzten Monaten so passiert ist. Und Dinge, an denen ich einiges hätte vorher erkennen können und wie verletzend das für mich natürlich auch ist, weil ich immer noch der Meinung bin, dass ich sehr viel Energie und Liebe in die Beziehung gesteckt habe und wie sehr mir das auch wehtut, was sie alles während und nach der Trennung gesagt hat und wie sie mich dadurch natürlich auch seelisch in starke Schwierigkeiten gebracht hat. Was mich halt auch am meisten belastet ist, dass ich immer dachte, wir hätten eine sehr offene Beziehung, in der wir über alles reden und dass sie es eben nicht getan hat und sich stattdessen halt für den Weg entschieden hat.
Natürlich stelle ich mich auch selber weiterhin infrage. Vor allem ein Punkt belastet mich immer wieder, die Sache, dass ich Menschen zu viel bin und gerade meine Erlebnisse der letzten Wochen haben mich da auch noch mal tiefer einsteigen lassen, weil ich wirklich merke, vor allem nach der Sache, wo ich mich verknallt hatte, dass ich eine starke Sehnsucht nach Nähe, kuscheln und küssen habe, während mein sexueller Trieb defacto kaum vorhanden ist. Und ich frage mich natürlich auch, ob gerade die letzten Jahre mit meiner Frau und alles, was da passiert ist, damit zusammen hängt. Und vielleicht auch der Grund ist, warum wir uns voneinander entfernt haben, denn so langsam merke ich auch, dass es ihr am Ende und seitdem eigentlich nur noch darum geht, möglichst viel in dem Bereich zu erleben, während ich das Gefühl habe, dass ich mich vollkommen ausgelebt habe und mir andere Dinge einfach viel wichtiger sind. Freundschaft, Nähe, gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Unterstützung. Nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Liebe
Was ich auch merke, ist, dass ich ganz furchtbar aufpassen muss, dass ich meine Bedürfnisse nicht zu stark auf Menschen projiziere, die ich mag und die mich mögen. Weil das ist genau das Problem, warum ich am Ende dieses Masking betrieben habe nachdem meine Ex und ich unsere erste richtige Krise hatten. Denn ab dem Moment war ich blind für alles, was sie falsch gemacht hat oder was ich als Red Flag hätte sehen sollen. Und damit hab ich Raubbau an meiner eigenen Seele betrieben.
Und ich muss zugeben, ich kann hervorragend manipulieren, auch wenn ich das im Endeeffekt nicht mehr will, aber ich merke halt auch, mit welcher Vehemenz ich mich hinter eine Frau hänge, wenn ich das Gefühl habe ich hab mich in die verknallt oder das könnte jemand sein, der mir gut tun könnte. Was ich aber auch feststellen muss, ist, ich bin eben nicht mehr jung, schlank und attraktiv, dass jede Frau, wenn ich nur lange genug an ihr herum baggere auch auf mich steht. Und da kommt natürlich dann irgendwie die Angst auf, dass ich nie wieder jemand abbekomme, der mir gefällt. Denn für den Rest meines Lebens Single sein, möchte ich nicht.
Und dann denke ich natürlich auch okay, wenn ich jetzt anfangen würde, meinen Körper zu stählen und schlank zu werden, wäre das nicht nur eine weitere Ausprägung meiner Manipulationstechniken? Apropos abnehmen. Die letzten drei Tage habe ich auch nicht wirklich gut gegessen. Ich hab immer noch eine Essstörung. Im Endeeffekt habe ich die letzten Tage gar nichts gegessen großartig. Immer nur so Not-Essen, wenn mein Körper signalisiert habt. Gib mir was zu essen oder ich kippe um. Mir war einfach nicht danach. Ich hatte aber auch wieder Schwierigkeiten, das Bett zu verlassen. Heute wollte ich zum Beispiel den ganzen Tag Musik machen. Ich hab mich auch zweimal ans Klavier gesetzt, aber irgendwie nichts zustande gebracht. Und im Endeeffekt den ganzen Tag nur vertrödelt. Gestern Abend bin ich wenigstens einer halbwegs vernünftigen Uhrzeit ins Bett gegangen und hab bis auf einmal wach werden zwischendrin tatsächlich auch bis 7:00 Uhr durchgeschlafen, so dass mein Körper endlich mal den benötigten Schlaf bekommen hat.
ich merke aber auch, dass ich im Moment sehr launisch bin und dazu neige, entweder traurig oder sauer zu sein. Das schiebe ich noch auf den Schlafmangel. Wenn das jetzt in den nächsten Tagen, falls ich mal einen besseren Schlafrhythmus jetzt hinbekomme, nicht besser wird, vermute ich, dass es auch das Medikament ist. Wir werden sehen.
Tja und was sie Liebe anbetrifft, wird meine Präferenz offensichtlich immer enger. Auf der einen Seite. Wie gesagt, habe ich Angst, dass ich meine Bedürfnisse auf der Person abbilden, die nett zu mir ist und dann einfach zu viel werde. Aber dann steh ich wieder da und überlege gut, die Person, die mich liebt sollte mich ja auch lieben, so wie ich bin. Und dann denke ich, ich sollte mir jemanden suchen, der mir so ähnlich wie möglich ist und dem ich eben nicht zu viel bin und die mir eben auch nicht so viel ist und offen über ihre Gefühle sprechen kann und ihre Bedürfnisse ausdrücken kann, denn das war eines der großen Probleme in meiner letzten Ehe. Sie konnte nicht über ihre Gefühle sprechen also nie richtig beschreiben und dementsprechend auch nicht richtig ausdrücken.
Das einzige, was sie konnte, ist kritisieren und das als ihre Gefühle bezeichnen. Das andere waren nur Lippenbekenntnisse Ich habe sogar teilweise das Gefühl, dass sie mich einfach nur gespiegelt und wie ich ja leider jetzt weiß Lügen. Und das hat mich richtig zerstört, denn, mich zu belügen obwohl es mir ja wirklich wichtig ist, dass das niemand macht und schon gar nicht der Mensch, der von sich behauptet, dass er mich über alles liebt und dass ich dieser Person so wichtig bin, und so weiter, weil ich damit halt auch sehr schlechte Erfahrungen habe. Das tut weh. Und mir tut es auch weh, dass ich nach 19 Jahren oder von mir aus, auch nach 16 Jahren es ihr nicht wert war, mir die Wahrheit zu sagen, offen mit mir umzugehen und das auf freundschaftliche und friedliche Art zu klären, sondern mich zu behandeln, als sei ich ein schrecklicher Täter, der ihr ihr Leben versaut hat. Nachdem sie mich jahrelang hat glauben lassen. Ich wär der beste Ehemann, den sie sich vorstellen kann. Deswegen traf mich das natürlich auch alles wie ein Schlag. Und genauso fühle ich mich körperlich und seelisch. Komplett entwurzelt, desillusionsiert und verzweifelt. Enttäuscht, sehr bitter, enttäuscht, verletzt, verarscht, bestraft und gefoltert. Und selbstverständlich habe ich Gewaltfantasien und das nicht zu knapp. Die richten sich zwar in der Hauptsache um den Mann, mit dem sie das alles geplant hat, aber eben nicht nur. Und die belasten mich denn alles, was ich will, ist die Sache hinter mir lassen und Leben. Und weitermachen.
Aber jedes Mal, wenn ich krank werde und wenn ich wieder bettlägerig bin, wirft mich das wieder zurück und kann mich auch weder das singen noch meine Freunde großartig wieder rausholen eben weil ich es dann nicht kann. Und wenn meine Stimmungsschwankungen mich dann wieder in irgendeine Scheiße reiten, also, dass ich mich frustriert fühle, einsam fühle, nicht liebenswert fühle Angst habe, dass ich nie wieder jemanden finde, weil ich so eingeschränkte Vorlieben inzwischen habe. Aus Angst, dass ich wieder enttäuscht werde, oder traurig bin und depressiv bin. Und dann möchte ich mich am liebsten einfach nur noch zurückziehen. Wie in so ein Schneckenhaus. Und das ist meiner Meinung nach erst recht keine Situation, in der ich eine Beziehung eingehen sollte, weil mit dem Stimmungsschwankungen kann das nur krachen gehen egal wie lieb das gegenüber ist, denn damit überflutet und überreize ich jeden Menschen.
How I met my next lover

Im Endeeffekt ist mein Beuteschema ganz einfach. Ich suche mich in jünger und weiblich. Warum mich wenn ich mich ja selber voller Selbstzweifel schlecht mache und teilweise selber nerve? Weil ich durch meine viele Reflektionen und Entwicklung in Richtung selbst liebe tatsächlich angefangen, habe mich selber zu lieben. Und zwar mit der gesamten Komplexität, die mich ausmacht.
Ja, ich bin provokant und meine love Language ist definitiv, dass ich meinen Partner stichele. Ich denke auch, dass das der Grund ist, warum meine Ex denkt, ich sei ein Narzisst, weil sie meint, ich hätte sie immer runter gemacht oder so (und auf der anderen Seite über alle Maßen gelobt und ständig darüber geredet, wie sehr ich sie liebe und wie toll ich sie finde, was sie natürlich auch als Love Bombing empfinden könnte). Im Endeeffekt ist es aber so, dass das einfach nur nicht kompatibel ist oder war. Denn ich habe festgestellt, dass es Menschen gibt, die das genauso machen und da bin ich absolut dankbar, dass ich über das Liveband Karaoke andere Menschen kennen gelernt haben, die eben auch ADHS haben, so dass ich mich besser abgleichen kann. Denn diese Love Language mit dem gegenseitigen Sticheln ist offensichtlich ein ganz spezielles Kommunikationskonzept, was nur ganz wenige ADHSler machen. Aber es gibt sie. Denn ich habe sie kennen gelernt.
Nennen wir sie Gep wie Gepard. Gep ist eine sehr junge Frau, die ich ausgesprochen gerne mag. Mit wunderschönen ausdrucksvollen, fragend, fordernd und provozierend blickenden Augen. Und da ich selber jemand bin, der immer wieder Komplimente für seine Augen bekommt, wozu auch gehört, dass man mir sagt, dass ich den Schalk im Nacken in meinen Augen trage, gehe ich davon aus, dass es bei ihr ähnlich ist.
Naja, wir beiden haben uns auf jeden Fall beim Rauchen vor der Tür vom Karaoke kennen gelernt und irgendetwas an dieser Frau hat mich sofort in den Bann gezogen. Und inzwischen weiß ich, dass mir das nur bei Menschen mit ADHS passiert. Das ist eine Bindung, die ist ganz anders, als mit anderen Menschen. Ich hab das Gefühl, wenn ADHS Menschen aufeinandertreffen, dass die sich anziehen. Damit meine ich noch nicht mal sexuell, sondern tatsächlich intellektuell. Und das schiebe ich darauf, dass wir so viele Probleme damit haben, dass wir von anderen Menschen nicht verstanden werden. Und dass wir uns dann halt total freuen, wenn wir Menschen treffen, mit denen wir kommunizieren können, ohne uns zu erklären. Was der Grund dafür ist, dass wir mit neurotypischen Menschen immer so extrem viel reden, weil wir das Gefühl haben die verstehen uns sonst nicht oder die missverstehen uns.
Und jetzt bin ich ein alter Sack. Und sie ist eine bildhübsche junge Frau Der Unterschied zwischen uns beiden ist tatsächlich nur das Alter, sie ist eben noch jung und in einer anderen Phase. Ich hab das Gefühl, dass ADHS, auch in Phasen also in Entwicklungsphasen verläuft, was vermutlich damit zu tun hat, a) wann wir die Diagnose bekommen und lernen, damit umzugehen, b) wie wir vor der Diagnose gelernt haben, mit unserer Andersartigkeit umzugehen und c) wie viel Zeit, Reflexion und Entwicklung danach passiert ist.
Ich habe seit der Trennung wirklich überdurchschnittlich, viele ADHS-Menschen kennen gelernt und auch noch andere Leute, bipolare, echte Narzissten (also mit Diagnose), ne ganze Menge Borderliner, die uns ADHS-Menschen gar nicht so unähnlich, sind, Depressive und natürlich Menschen im Autismus-Spektrum. Aber so intensiv verbunden. Direkt beim ersten Gespräch habe ich mich nur mit der einen Frau, in die ich mich verknallt hatte und eben mit Gep. Und das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Sie ist noch in der Phase, dass sie mit dem Leben struggled, also gerade beruflich und eine unheimlich starke Maske des Selbstvertrauens trägt, in der Phase war ich so von 18-24. Und ich kann da direkt durch schauen und immer, wenn ich sie foppe und sie mir dann ihre Maske präsentiert und ich ihr dann sage, dass ich das sehe. Dann grinst sie auf eine Art und Weise, die mir das Herz erwärmt um mir auf der anderen Seite zeigt. Ich bin hier richtig. Und ich bin froh, dass ich sie kennen gelernt habe, denn es zeigt mir, dass es Menschen gibt, mit denen ich diese Art von Gespräch führen kann und mich selber ebenfalls verstanden fühle. Das tut mir unheimlich gut, gerade nach den ganzen Selbstzweifeln meiner letzten Trennung. Und meiner Angst und selbst Zweifel, dass ich „zu viel“ bin, denn das ist mein größtes Problem.
Und genau das suche ich. Ich suche jemand, mit dem ich genau diese Verbindung herstellen kann. Mit dem ich mein Gehirn verschmerzen kann, ohne dass ich groß Erklären muss, ein Mensch, dessen Augen mich faszinieren und dessen Lächeln mich verzaubert, einfach, weil dieses Lächeln bedeutet, ich kenne dich und du kennst mich und ich mag dich so wie du bist. Denn das ist es, was mir im Leben fehlt ein Mensch, der mich wirklich versteht ein Mensch, der wirklich in mich hinein blickt und der mich so mag, wie ich bin, für den ich mich nicht verstellen muss und der sich für mich nicht verstellen muss und wir beide frei sein können. Und inzwischen weiß ich, diese Menschen gibt es, und dafür bin ich unendlich, unendlich, unendlich dankbar. Und das ist es im Endeeffekt auch, was ich aus der ganzen Ehe mit meiner, Ex der Trennung und dem vielen nachdenken gelernt habe und was ich ja vorher im Endeeffekt auch schon propagiert hatte. Gleich und Gleich gesellt sich gern. Gerade wenn du ADHS hast. Und eben, dass ich gelernt habe, dass ich offensichtlich meine Erwartungen und Nöte und Wünsche. Und was weiß ich, was alles so stark auf den Menschen projizieren, von dem ich gedacht habe, dass er mich versteht, dass ich mir eben eine Wunschpartner Pain in meinem Kopf erfunden habe und dann die Signale nicht gesehen habe, dass es nicht so war. Also habe ich mich wieder in meinem Leben selber belogen.
Und da muss ich wirklich vorsichtig sein, denn offensichtlich neige ich genau dazu. Und offensichtlich neige ich auch dazu, mich viel zu schnell zu verknallten, wenn nur wenige der Punkte, die mir wichtig sind, erfüllt sind. Und den Rest dichte ich mir dann dazu.
Und darunter leidet meine momentane Lieblingsfreundin. Ich habe offensichtlich so eine Not damit, jemanden um mich zu haben, den ich umsorgen kann und für die ich da sein kann und dem ich meine Liebe und Zuneigung und Aufmerksamkeit geben möchte, dass ich sie auch total überflute. Und dass ich mir, weil sie lieb zu mir ist, dann wünsche, dass da mehr ist, was von ihrer Seite einmal einfach nicht da ist und nüchtern betrachtet passt es auch nicht, denn wir sind uns zwar ähnlich, aber eben nicht so, wie ich es brauche. Aber für Freundschaft perfekt.
Das blöde ist halt, ich habe vorletzte Woche Sonntag, als ich mich verknallt habe „Blut geleckt“, weil ich total überwältigt davon war, dass ich das wieder fühlen kann, dass ich dieses Gefühl unbedingt wieder haben will und da muss ich mich tatsächlich selber bremsen vor allem um mich selber zu schützen. Aber auch die Menschen, denen ich was bedeute.
Ich hab viel gelernt. Und darauf bin ich mächtig stolz. Und ich bin ein toller Mensch, ein liebevoller Mensch, ein respektvoller Mensch und ein Mensch voller Humor, verrückter Gedanken und ganz viel Energie, die in den letzten Jahren brach, gelegen hat und jetzt wieder raus will. Ich glaube, wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich nur noch draußen in Bonn unterwegs und würde leben und feiern und das alles in vollen Zügen genießen. Aber ich weiß, das kommt wieder. Und der richtige Mensch wird auch kommen, daran glaube ich fest.
Heute ist Freitag, genauer gesagt, Karfreitag, der 18. April 2025. das bedeutet genau heute vor acht Monaten war meine letzte Ehe beendet. Ich war noch nie so lange in meinem aktiven Leben ohne Partner und ohne sexuellen Kontakt. Ich habe noch nie so lange alleine verbracht. Ich habe noch nie so lange keine liebevolle Umarmung bekommen, kein verliebtes Lächeln, keine Zärtlichkeit. Und ich habe mich noch nie so stark weiter entwickelt und so fokussiert an mir gearbeitet, wie in dieser Zeit. Und ich war mir auch noch nie so stark, so mir selbst bewusst wie jetzt. Meine Lebenserfahrung, meine vielen Gedanken, meine Selbstkritik, aber auch meine Selbstliebe haben mir das ermöglicht. Ich weiß, wer ich bin, ich liebe mich, wer ich bin und ich weiß, was ich will. Und zwar ganz genau. Ich hab keine Liste wie vor über 20 Jahren. Aber ich hab ein Gefühl und ich bin stolz drauf und stolz auf mich. Und ich hab Ziele, die mir gerade in den letzten Jahren wirklich verloren gegangen sind, genauso wie mein Lebenszweck. Mein Lebenszweck ist es definitiv nicht, mich selbst für eine Partnerschaft aufzugeben, nur um nicht alleine zu sein und dann am Ende doch alleine zu sein und verletzt zu werden und zerstört zu werden. Das war ein Fehler. Und die Verantwortung dafür trage ich komplett alleine. Und diese Verantwortung bin ich bereit, auf mich zu nehmen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Und nach diesen Zielen und Prämissen werde ich jetzt leben. Worauf ich ganz besonders stolz bin, ist, dass ich gelernt habe, mich nicht mehr zu vergleichen. Ich bin ich und das ist gut so und ich muss niemandem gefallen und ich suche mir selber aus, wer mir gefällt und was mir gefällt und was ich will. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet und wo mich das Leben noch hin spült und das ist wunderbar. Jeder Tag ist ein Geschenk und alles, was ich erwarte, ist zu leben. In vollen Zügen für mich, den Hauptdarsteller in meinem Leben. Danke, Papa. Ich hab dich unendlich geliebt und ich werde dich niemals vergessen und dich für immer in meinem Herzen tragen.
Es ist 20:37 Uhr, hab ein schönes Osterwochenende <3