Hi, I am dsprtly – Hallo ich bin dsprtly
Vor genau 230 Tagen hat mich – nach knapp 19 Jahren Ehe – meine Frau herausfinden lassen, dass sie mich nicht mehr liebt und die Beziehung deshalb beendet ist.
Seitdem habe ich viel gelernt, vor allem über mich selbst. Aber auch, wie blind ich war, dass ich die Signale nicht erkannt habe, dass sie mich schon längst nicht mehr so sehr geliebt hatte, wie ich sie. Und die Trennung war für mich extrem schmerzhaft. Ich verfiel in starkes Liebeskummer, bekam ebenso starke Depressionen – inklusive Suizidgedanken, hatte Schlafstörungen, eine Essstörung, Gewaltphantasien und bis vor wenigen Tagen habe ich mich noch fast jede Nacht in den Schlaf geweint. Nicht, weil sie mich verlassen hat, sondern wie sie die Trennung (die sie mithilfe eines anderen Mannes und vermutlich weiterer Beteiligter eineinhalb Jahre eiskalt geplant hatte) durchgeführt hat. Denn sie hat mir furchtbar weg getan, weil sie mich belogen, betrogen, manipuliert und hintergangen hat. Und das schlimmste ist noch, dass sie danach auch noch versucht hat, mich zu quälen.
Meine Trennung habe ich damit verarbeitet, dass ich insgesamt 92 Blogeinträge hier veröffentlich hatte, mehrere Lieder geschrieben und komponiert habe, viel reflektiert, mit vielen Menschen gesprochen und auch viele Gedanken selbst zu Ende gedacht habe. Und natürlich bin ich auch in psychiatrischer Behandlung, denn ich habe ADHS mit diversen Komorbiditäten, wie Angststörung, Soziophobie, Schmerzstörung, den oben genannten Depressionen und ich habe noch einige andere chronische Krankheiten, unter anderem Diabetes Typ 2.


Gestern, am 03. April 2025 ist dann mein Vater im Alter von 100 Jahren verstorben. Bereits am Sonntag hatte meine Mutter mich gebeten, sie zu besuchen, da es meinem Vater nicht gut ginge. Er litt die letzten Wochen und Monate an einer Herzinsuffizienz und dadurch lagerte sich immer mehr Wasser in seiner Lunge ein, so dass er immer mehr Probleme mit der Atmung bekam und am Schluss nicht mehr liegen konnte, da er dann keine Luft mehr bekam. Also wurde er am Montag ins Krankenhaus gebracht, eine Operation war aufgrund seines Alters und Gesundheitszustandes nicht mehr möglich und so verstarb er dann am Donnerstag.
Vorbild und Held
Mein Papa war mein Vorbild in vielen Dingen. Er hatte den aufstieg des 3. Reichs als Jugendlicher miterlebt und wurde mit 17 in die Wehrmacht eingezogen. Seinen Vater hatte er bereits mit 4 Jahren verloren. Im Krieg hatte er schlimme Dinge erlebt, vor allem auf seiner Flucht nach der Kapitulation in Richtung Westen. So dass er mir immer wieder danach davon berichtete wie schlimm Krieg und Hunger sind und seine Erzählungen haben auch dafür gesorgt, dass ich mich heute als Antifaschist bezeichne, denn wenn man das alles von einem Zeitzeugen hört ist das noch etwas anderes, als die Geschichtsschreibung. Meine Mutter war seine 3. Frau, mit der er 55 Jahre zusammen und 52 Jahre verheiratet war.
Ich behalte meinen Papa vor allem als hilfsbereiten, charmanten und lösungsorientierten Menschen in Erinnerung, der mir immer vorgelebt hat, dass wenn ein Mensch in Not ist, dass man hilft. Mein Vater war auch ein disziplinierter Macher und handwerklich sehr begabt aber seine größte Stärke war sein Humor, den ich zum Glück geerbt habe und seinen unbeugsamen Willen, egal was das Leben einem entgegenwarf sich durchzukämpfen, wieder aufzustehen und von vorne anzufangen. Ausserdem hatte er einen hervorragenden Musikgeschmack und hat auch selbst immer gerne gesungen und vor allem Lieder verhunzt, also mir lustigen Texten umgedichtet. Er war auch ein großer Fan von Otto, Dieter Hallervorden und Heinz Erhardt. Und er mochte Swing, Disco und Rock n Roll und tanzte gerne. Und alle Menschen liebten ihn und seine Art. Und das fand ich immer sehr beeindruckend. Eine seiner wichtigsten Aussagen, die mich geprägt haben war: „Du bist alt, wenn Du die Musik der jungen Menschen nicht mehr verstehst.“ Und basierend darauf hat er sich auch immer gut mit der jungen Generation verstanden. Und das alles sind für mich absolut vorbildliche Eigenschaften, weswegen ich in als mein Vorbild und meinen Helden betrachte. Danke Papa, Ruhe in Frieden. Ich habe Dich sehr geliebt.
Neustart

Die Trennung war für mich bereits ein starker Impuls, mein Leben und mich selbst und meine Glaubenssätze und vor allem meine Wahrnehmung zu hinterfragen. Am Anfang der Trennung hatte ich die gesamte Schuld auf mich geladen. Vor allem weil meine Frau mir gegenüber behauptet hatte, dass es an meiner Angststörung und meiner Psyche gelegen, die sie wohl eingeengt habe. Dummerweise hatte sie gegenüber ihren Freunden allerdings andere Dinge über mich behauptet und hinterrücks über mich hergezogen und abgehetzt und auch mir gegenüber behauptete sie, dass ihr Therapeut (nach der 2. Sitzung) mich als Narzissten einschätzt. Diese Aussage hatte mich auf der einen Seite sehr verletzt, aber auch dafür gesorgt, dass ich mich mit dem Thema Narzissmus intensiv beschäftigte, wordurch ich herausfand, dass ich offensichtlich in den letzten 19 Jahren unter narzisstischem Missbrauch einer verdeckten Narzisstin gelitten habe. Aber selbst das brachte mein Herz nicht auf die Idee, sie in ein schlechtes Licht zu rücken. Stattdessen wollte meine „Psyche“ sie noch weiter in den Schutz nehmen und immer Gründe für sie und gegen mich finden. Ich hatte sehr starke Selbstzweifel, vertraute ihr immer noch mehr, obwohl sie mich jahrelang manipuliert und belogen hatte und selbst als ich die ersten Beweise für ihre Lügen vorliegen hatte, warf ich mir immer noch vor, dass sie ihre Gründe gehabt habe und nahm sie in Schutz.
Aber ich bin eben auch ein starker Denker, der immer wieder Dinge hinterfragt, einerseits meine eigenen Beweggründe, auf der anderen Seite auch die Dinge, die man zu mir sagt und der Verdacht, dass sie mich belügt und betrügt erhärtete sich immer mehr und durch die vielen vielen schlaflosen Nächte und auch Gespräche mit Menschen, die sie kennengelernt hatten wurden mir immer häufiger Situationen bewusst, in denen sie mich manipuliert und gegaslightet hatte und mich damit klein gemacht und sogar gedemütigt hat. Ich hatte sie in manchen Gesprächen, die ich abends vor dem Schlafen gehen immer gerne mit ihr geführt hatte auch mal scherzhaft als Narzissa Manipulata betitelt, aber noch ohne daran zu glauben, dass das stimmt. Ich hatte sie idealisiert und mir so sehr einen Menschen herbeigesehnt, der mich versteht und mir beisteht und mich genau so liebt, wie ich ihn, dass ich nicht gemerkt habe, dass meine Vorstellung von ihr eine Erfindung meiner „Psyche“ war und nicht der Realität entsprach.
Und trotzdem weigerte sich meine Seele immer wieder sie als das zu sehen, was sie war. Und selbst bis letzte Woche hatte ich noch Wunschträume von ihr oder Träume bei denen ich versuchte meine Konflikte mit ihr im Gespräch zu lösen. Aber auch im Traum lässt sich mich immer im Stich.
Immer wieder musste ich wie auf ein krankes, trotziges Kind auf mich einreden, dass sie so ist, wie sie sich seit der Trennung mir gegenüber verhält. Und auch in den letzten Wochen sind wieder Gedankenfetzen aus der Vergangenheit in mir hochgekommen, an denen ich bereits am Anfang der Beziehung hätte merken können, wie manipulativ sie ist und wie sie mich förmlich eingewickelt hat. Und interessanterweise wurde mir bereits kurz nach der Trennung klar, dass sie genau die gleiche Masche wie bei mir offensichtlich auch bei ihrem neuen Support anwendet und im Endeffekt auch bei jedem Menschen, den sie kennenlernt. Love-Bombing nennt man das, auch wenn sie eine ganz besondere Art und Weise an den Tag legt, dass man dieses eben nicht so offensichtlich erkennt.
Hin- und hergerissen
Ich war nach der Trennung und in den letzten 7 Monaten immer wieder schweren Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Zum einen habe ich mich innerlich zerrissen gefühlt, weil sie für mich die große Liebe, das Ein und Alles, die eine, die so ist wie keine und die beste Freundin war und hübsch, lieb und sexy fand ich sie auch. Auf der anderen Seite war da dieser krasse Gegensatz, wie sie sich in den letzten 3 Jahren vor der Trennung und vor allem die letzten 1,5 Jahre in denen sie die Trennung geplant hatte und nicht zuletzt die Eiseskälte mit der sie die Trennung durchgeführt hat. Und dann auch noch ein Racheverhalten, indem sie versuchte mich nicht nur seelisch, sondern auch finanziell in den Abgrund zu treiben. Zeitweilig habe ich tatsächlich das Gefühl, dass sie mich aus finanziellen Gründen (sie ist mir gegenüber unterhaltspflichtig) in den Suizid treiben will. Denn alles, was sie seit der Trennung interessiert ist nur, wie sie finanziell gut aus der Sache herauskommt. Und da ist ihr jedes Mittel recht. Und wenn ich jedes Mittel sage, dann meine ich jedes Mittel, denn auch hier bedient sie sich Lügen und Manipulation und schmutziger Mittel.
Ich bin der Meinung egal, was sie am Ende dazu bewogen hat mich zu verlassen, die Art und Weise ist unfair. Ich habe sie geliebt, ohne wenn und aber und ich habe und hätte alles für sie getan. Das habe ich im Endeffekt auch, indem ich ihren Egotrip, den sie seit 2021 gefahren hat (und im Endeffekt auch vorher bereits) ertragen habe. Alles was ich wollte war zurück geliebt werden und ihre Aufmerksamkeit. Dass ich eine oder mehrere psychische Störung habe, dafür kann ich nichts und dass ich durch die Beziehung und ihre Manipulation psychisch krank geworden bin, dafür kann ich auch nichts. Aber ich habe inzwischen das Gefühl, dass sie meine Krankheiten nicht glaubt oder ernst nimmt und denkt sie sei das Opfer. Auf jeden Fall finde ich es höchstgrasig unfair, wie sie mit mir in den letzten Jahren und seit der Trennung umgegangen ist. Das habe ich nicht verdient und das ist auch nicht nötig. Aber den Krieg hat sie angefangen und ich wehre mich zurecht dagegen. Aber ich verwende dafür keine unfairen Mittel, wie sie. Obwohl ich sie und ihren Support ebenso vernichten könnte, wie sie es bei mir versucht hat. Aber ich habe zwar Gewaltphantasien und eine Menge schmutziger Wäsche, aber ich möchte mich mit ihr und ihrem F+ nicht auf eine Stufe stellen. Dafür ist mir mein Seelenheil dann doch zu wichtig.
Nächte, Gedanken und Selbstliebe
Ich fand relativ schnell über mich selbst heraus, dass es mir an Selbstliebe mangelt. Also habe ich das Thema als erstes angegangen. Ich kaufte mir auch einen buddhistisch angehauchten Trennungsratgeber (der eigentlich für Frauen ist) und wandte mich dadurch dem Buddhismus zu und bezeichne mich inzwischen auch als Buddhist, auch wenn ich mich keiner buddhistischen Community angeschlossen habe. Aber ich habe die Grundsätze studiert und meditiere Regelmäßig und gleiche meine Gedanken mit der buddhistischen Lehre ab. Ich denke, wenn ich wieder in ruhigerem Fahrwasser bin, gehe ich das Thema auch weiter an. Denn eins kann ich versichern, die medizinische Versorgung in Deutschlang im Bezug auf psychische Störungen und -Erkrankungen ist miserabel. Und zum Glück habe ich in den Jahren seit der ADHS-Diagnose mich viel belesen und zum Glück ist Buddhismus weniger eine Religion, als tatsächlich ein Lebensweg, der der Psychotherapie sehr nahe ist.
Ohne Meditation oder Schlafhypnose konnte ich die letzten Monate nicht einschlafen und immer wieder wache ich nachts auf und habe Gedankenschleifen oder depressive Phasen in denen ich auch viel nachdenke. Manchmal komme ich zu keinem Ergebnis aber viele „Knoten im Gehirn“ haben sich aufgelöst und ich habe vieles verändert.
Ich hatte zum Beispiel immer Angst. Angst vor dem Tod, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Verlassen werden und Existenzängste. Ausserdem habe ich Angst vor Konflikten, vor dem Telefonieren und „Lampenfieber“ und Ängste gehabt, wenn ich mich in neue Situationen begeben habe. Für mich war die Verlustangst in den letzten 12 Jahren so prägend, dass sie mein ganzes Leben bestimmt hat. Aber dadurch, dass der schlimmste Fall für meine Angst eingetreten ist und ich es überlebt habe, hat sich auch meine Angststörung fast vollständig aufgelöst und sogar die Telefonangst baut sich langsam ab. Aber der größte Schritt war das Singen vor Publikum im Rahmen des Live Band Karaoke. Das hat mein ganzes Leben verändert.

Singen als Therapie
Ende Dezember bis Mitte Februar waren meine Depressionen so stark, dass ich ausser zum Einkaufen, auf Toilette gehen und Essen machen, wenn ich vor lauter Hunger nicht mehr konnte, kaum mehr das Bett verlassen konnte, weil ich so starke Antriebslosigkeit hatte. Hinzu kommt, dass ich seit November im Endeffekt dauernd krank bin. Erst ein grippaler Infekt im November, seitdem ich meinen Husten nicht mehr loswerde. Dann im Februar/März eine Kehlkopfentzündung, eine Rachenentzündung und vorletzte Woche bis Anfang letzter Woche eine Grippe (Influenza) und ich habe immer noch schweren Reizhusten und vermutlich auch durch Pollenallergie ständig verschleimte Nasennebenhöhlen. Und da sie mir das zusenden meiner Basen für das Dampfen verweigert hat, habe ich leider wieder mit dem Rauchen angefangen, was meiner Gesundheit auch nicht zuträglich ist. Aber wenigstens war ich seitdem beim HNO, in der HNO-Notaufnahme und beim Lungenarzt. Ich habe keine Probleme mit der Lunge, kein COPD und auch keine Schädigungen der Stimmbänder, sondern nur offenbar eine chronische Bronchitis.
Mitte Februar meldete sich dann irgendwann meine innere Stimme links (ich habe mehrere innere Stimmen, die ich an verschiedenen Stellen in meinem Kopf höre) und meinte, es reicht jetzt mit den Depressionen und ich muss jetzt wieder anfangen mich zu zwingen mein Leben in die Hand zu nehmen. Und so fing ich an, über die App Gemeinsam Erleben auf Verschiedene Veranstaltungen zu gehen, wodurch ich eben auch beim Live-Band-Karaoke landete.
Live Band Karaoke
Wie oben gesagt veränderte das mein Leben. Ich ging Mitte Februar das erste Mal nach Bonn zu diesem Karaoke-Event. Und ich hatte Angst und Lampenfieber ohne Ende und meine innere Stimme links hatte eine Menge zu tun, damit ich dorthin gehe und singe. Und prompt hatte ich das erste Lied des Abends, eröffnete also den Abend. Die erste zwei Songs waren noch im Pullover und schüchtern, aber das Feedback war überwältigend. Beim dritten Song des Abends traute ich mich dann und die Menge tobte. Ich fand meine neue Passion, im Endeffekt eine, von der ich schon mein ganzes Leben geträumt habe. Singen vor Menschen. Und es war genauso, wie ich es mir immer vorgestellt habe und sogar noch besser. Seitdem gehe ich regelmäßig hin, sofern meine Gesundheit das zulässt. Und ich lerne immer mehr Menschen kennen, ich habe Fans, die schon ein riesiges Bohei machen, wenn ich alleine die Bühne betrete und ich werde angesprochen, gelobt, Schultern geklopft, umarmt und bekomme so viel Liebe und Zuspruch, da kann ich gar nicht anders als glücklich sein.
Und das war ja immer mein Ziel. Glücklich sein. Ich konnte vor allem die letzten Jahre Glück nicht empfinden und erst gar nicht festhalten und immer wenn ich das Gefühl hatte es läuft gut, kam meine Angststörung und hat mit Zweifeln alles zerstört. Und heute weiß ich, das hatte alles mit der Situation in meiner Ehe zu tun. Ich habe auch herausgefunden, dass ADHS vor allem bedeutet, dass man eine Todesangst vor Ablehnung hat. Und ich bin so aus meiner Kindheit, meiner Jugend und meinem jungen Erwachsenenleben traumatisiert, dass ich ganz furchtbare Ängste entwickelt habe, vor allem vor dem verlassen werden und dem alleine sein.
Alleine sein
Tja und jetzt bin ich alleine. Ich hatte seit der Trennung 2 „richtige“ Dates und demnächst ein Drittes. Bislang habe ich dadurch neue Freunde gefunden, aber nichts fürs Herz und ich denke ich bin auch noch nicht bereit dazu. Ausserdem habe ich vor kurzem meiner (neuen) Freundin E. ziemlich genau beschrieben, wie ich mir die nächste Partnerin vorstelle, denn ich formuliere wieder Voraussetzungen, die nicht verhandelbar sind. Ich weiß, dass man im Leben nicht alles kontrollieren kann, will ich auch gar nicht. Aber ich weiß, dass es Dinge gibt auf die ich nicht verzichten möchte und das sind vor allem Charaktereigenschaften, denn meine nächste Partnerin soll bitte mal keine Narzisstin oder Borderlinerin sein. Neurodivergent würde ich mir schon wünschen, denn hier weiß ich, dass mich die Menschen verstehen. Meine neuen Freunde, vor allem die mit denen ich eng bin, sind alles diagnostizierte ADHSler. Und das ist schon eine andere Art der Verständigung, die neurotypische Menschen (Muggel) nicht leisten können, weil die einfach nicht so denken, wie wir. Das bedeutet nicht, dass wir besser oder schlechter sind. Es geht nur um Kommunikation. Neurodivergente Menschen haben Probleme mit der Kommunikation mit neurotypischen Menschen (und umgekehrt), da wird sich ständig missverstanden, was bei uns dazu führt, dass wir uns noch mehr ausserhalb der Gesellschaft fühlen (und somit abgelehnt, womit wir nicht umgehen können, weil uns das in die Depression und die Selbstzweifel führt). Aber die Kommunikation vor allem von ADHSlern und Autisten untereinander klappt hervorragend, zudem wir auch fast alle den gleichen Leidensweg hinter uns haben und somit sehr schnell ein „Wir-Gefühl“ entsteht. Deswegen wünsche ich mir eine eurodivergente Partnerin. Und dieses Mal will ich mir die Liebe und Gegenliebe auch nicht einbilden, also lasse ich mir Zeit und gehe bei den wichtigen Punkten keine Kompromisse ein. Ich weiß inzwischen genau was ich will. Und ich bin bereit so lange zu suchen, bis ich das finde. Und wenn ich das nicht finde, baue ich mir eben ein Netzwerk aus Freunden auf, die mich lieb haben und sich gerne mit mir umgeben und mit mir schreiben und quatschen und tolle Zeit verbringen und wenn ich die Liebe nicht mehr finde, bleibe ich halt alleine.
Und ich hatte seit 7 Monaten auch keine sexuellen Kontakte mehr. Ich merke das auch langsam, denn mein Körper will wohl schon wieder. Auf der anderen Seite brauche ich keine Kompensation mehr. Im Gegenteil. Ich fühle mich inzwischen sehr ausgeglichen, also soweit das für einen Hyperaktiven ADHSler möglich ist. Aber ich verbringe kaum noch Zeit im Social Media um mich abzulenken und ich schaue auch kaum noch Serien oder Filme. Ich lenke mich also weniger ab. Und ich nehme mir mehr Zeit für mich und auch zur Entspannung und liege manchmal einfach nur rum und genieße Musik oder Ruhe. Und das tut mir tatsächlich gut. Und ich fühle mich alleine tatsächlich gut und vor allem deutlich besser, als in einer Beziehung. Denn eins ist auch ganz wichtig. Viele meiner psychischen Begleiterscheinungen sind seit der Trennung weg. Vor allem die Schmerzstörung und große Teile der Angststörung und Soziophobie komplett. Und das ist auch einer der Gründe, warum ich glaube unter narzisstischem Missbrauch gelitten zu haben.
Und ich habe auch keine Konflikte. Ich habe zu mir selbst gefunden und bin wieder so, wie früher, also ganz früher. Ich bin charmant, lieb, lustig, albern und frech und redselig. Und ich höre inzwischen sogar von Dritten, dass andere von mir sagen: „Der Andreas ist ein ganz lieber“ oder „ich mag Dich total gern,“ und „ich unterhalte mich total gerne mit Dir“ oder „ich freue mich, dass Du Teil meines Lebens bist“. Das tut mir total gut, weil es mir eben auch zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und das hilft mir natürlich beim Thema Selbstliebe. Und das wiederum sorgt dafür, dass ich glücklich bin. Und nicht mehr getrieben und ziemlich entspannt. Wenn ich nicht gerade die Beerdigung meines Vaters zusammen mit meiner Mutter plane. Aber auch das geht vorbei, wir waren heute beim Bestatter zusammen und wir haben sogar schon den Beerdigungstermin und alles andere haben wir gemanagt oder geplant. Wir sind gestern und heute sehr fleißig gewesen. Aber ich kam nach hause und war platt und musste mich erst einmal ins Bett legen und danach ordentlich essen. Ich fühlte mich todmüde und ausgelaugt und halb verhungert. Ich habe seit Sonntag aber auch 2kg an Gewicht verloren, offensichtlich war das die magische Grenze, denn seitdem ich ein Cortisonspray im Januar bekommen hatte, ist mein Blutzucker total aus dem Ruder geraten und von meinen vielen Kilos, die ich bis Dezember verloren hatte waren 10 wieder dazugekommen, was mich richtig frustriert hat. Naja und gestern hatte ich Unterzucker und mein Blutzucker ist so richtig im grünen Bereich. Und wenn ich mich nächste Woche wieder fit fühle geht der Sport wieder los. Morgen will ich erstmal meine Bude ordentlich und sauber machen und endlich den Vorraum renovieren.
Krise als Chance

Ich habe schon immer Krisen durchlebt und daraus gelernt und mich neu erfunden oder bin wieder aufgestanden und habe von vorne angefangen. Und neben dem Tod von meinem Vater am Donnerstag habe ich leider auch etwas erfahren, was mich in einem anderen Bereich zurückwirft aber vermutlich auch wieder nach vorne treibt. Ich weiß das klingt paradox.
Das mein Vater verstorben ist hat mich auf jeden Fall deutlich weniger getroffen, als ich erwartet habe. Natürlich kann man sich auf den Tod des Vaters nicht vorbereiten, aber im Endeffekt habe ich ja schon fast ein Jahrzehnt meinen Vater an die Demenz verloren, also konnte ich mich schon länger von ihm verabschieden, einfach weil sein Geist nicht mehr da war. Und dadurch, dass er mich nach der Trennung einmal erkannt hat, hatte ich alles, was ich von ihm wollte bekommen. Ich war erleichtert. Ich war froh, dass er nicht lange leiden musste und ich bin froh, dass er jetzt erlöst ist. Und ich bin auch für meine Mutter froh, die an der Pflege und Situation meines Vaters fast zerbrochen ist. Ich bin froh, dass sie jetzt ein ruhigeres Leben haben wird und sich auch wieder um sich selbst kümmern kann. Denn das braucht sie. Das Leben geht weiter und das Leben gehört den Lebenden.
Und seit Montag, aber ganz besonders seit gestern denke ich viel nach. Und der Tod meines Vaters hat sich auch auf die Trauer um meine vergangene Liebe stark ausgewirkt. Heute nacht habe ich im Bett meines Vaters wunderbar geschlafen. So gut wie schon lange nicht mehr. Trotzdem bin ich aufgewacht und war fix und fertig. Aber ich hatte in den letzten Tagen auch arge Schlafprobleme. Und die psychische Belastung habe ich zwar in meinem Kopf nicht gemerkt, aber ich hatte ordentliche Kreislaufbeschwerden und Schwindel und war sehr sehr müde und das schiebe ich auf die Situation. Deswegen habe ich mir den Rest des Tages heute auch Ruhe gegönnt. Und Essen, denn ohne Mampf kein Kampf.
Ausserdem habe ich mich in den letzten Tagen um einen ganz wichtigen Bereich meines Lebens gekümmert und auch da alles in die Wege geleitet. Ich habe diese Woche im Endeffekt ordentlich gearbeitet und gekämpft und vieles erledigt bekommen, auch Dinge, die ich teilweise etwas vor mir her geschoben hatte. Naja, mit Influenza kann ich auch nicht konzentriert Dinge erledigen. Naja, aber jetzt habe ich alles erledigt und tatsächlich sehe ich dem kommenden Sommer sehr positiv entgegen.
Und ich habe mir halt neue Lebensziele gesetzt und ein paar Entscheidungen für mich getroffen, die es mir erleichtern endlich vollkommen von meinen Gedanken an meine Frau loszukommen. Und das tut mir gut. Ich hatte ja schon einige Schritte geschafft aber ich habe inzwischen wirklich das Gefühl, dass jetzt die Fortschritte auch sichtbar sind und vor allem alle Maßnahmen jetzt auch nachhaltig greifen.
Erleichterung
Und das erleichtert vieles. Mein Leben nimmt eine Leichtigkeit an und ich freue mich so richtig über das schöne Wetter, Zeit mit meinen Freunden, singen und den Sommer mit Motorradtouren und schönen Zeiten. Und vor allem freue ich mich darauf zu singen, meine eigenen Songs weiter zu produzieren und zu veröffentlichen, neue Songs zu schreiben und neue Projekte anzugehen. Ich kann endlich positiv nach vorne schauen. Die schlimmste Zeit liegt hinter mir.
Es ist Samstag, der 5. April 2025 und es ist 0:01 Uhr, ich habe also bis nach Mitternacht geschrieben, aber ich habe am 4. April angefangen. Meine Trennungs- und Trauerphase ist beendet. Meine Frau ist jetzt Teil meiner Vergangenheit und ich kann mich endlich aufs hier und jetzt konzentrieren und auf mich und mein Leben und glücklich zu sein. Das fühlt sich gut an. Gleichzeitig mit dem Neuanfang habe ich alle alten Blogeinträge, gelöscht, da diese für mich Teil meiner Bearbeitungsstrategie waren und ich sie jetzt nicht mehr brauche. Ich habs geschafft. Dir, liebe/r Leser*in wünsche ich ein schönes Wochenende <3
Das Leben ist lebenswert!